—14— Am roten Ende des Spektrums sind die den Wellen längen entsprechenden Intervalle klein und werden gegen Violett zu immer größer, woraus wir schließen müssen, daß die roten Strahlen im Spektrum auf eine kleine Fläche zusammengedrängt, die blauen und violetten dagegen aus einandergezogen und gleichsam verdünnt sind. Das eigentliche Rot reicht von der äußersten Grenze des Spektrums bis zur Linie C; es ist ein Rot mit etwas gelb lichem Stich. Von C bis zur Linie D geht das Rot lang sam in Orange über, welches knapp hinter D dem reinen Gelb weicht. Dieses Gelb bildet einen nur sehr schmalen Streifen, geht rasch in Gelbgrün über, und zwischen E B c D E b F Rot Grün violett Fig. 700 so 600 so 60 oo 20 rot • £ gelbgrün grün und b liegt ein etwas gelbstichiges Grün; hinter b beginnt reines Grün, und vor F liegt eine schmale Zone Blaugrün, das Helmholtz Cyanblau nannte. Dieses grünliche Blau entspricht der Farbe großer Wassermassen und kann bei Gebirgsseen und Gletschereis beobachtet werden. Hinter F verliert das Blau den grünlichen Stich und geht in ein reines Blau und endlich bei der Linie G in Violett über. Das reine Blau wird allgemein als Indigo bezeichnet, tatsächlich ist es aber mehr dem Ultramarin ähnlich. Von G bis zum Ende des Spektrums breitet sich eine Zone von sehr lichtschwachem, blaustichigem Violett aus. Nach König und Dieterici 1 ) sind im roten Ende des Spektrums bis zur Linie C nur Unterschiede in der Helligkeit wahrzunehmen, während die Färbung dieser i) Helmholtz, Physiolog. Optik, S. 320.