207 lieh kann man auch gar nicht von einem Dreifarben gummidruck reden, denn es sind nicht drei, sondern mindestens sechs Kopierungen nötig, um auf diesem Wege ein halbwegs zufriedenstellendes Farbenbild zu erzielen. Eine sehr zweckmäßige von Dr. A. Miethe 1 ) an gegebene Variante des Dreifarbengummidruckes besteht darin, daß der Blaudruck nicht mit Hilfe des Gummi druckes, sondern des Eisenblaudruckes hergestellt wird. Hierdurch wird eine detailreiche Wiedergabe der Blau druckplatte, welche bei jedem Dreifarbenbild wesentlich die Zeichnung zu geben hat, ermöglicht. Man präpariert das Papier zuerst mit einer Mischung von rotem Blutlaugensalz und zitronensaurem Eisenoxyd- ammoniak und belichtet es unter dem Rotfilternegativ, wodurch man das blaue Teilbild erhält. Die Kopie wird ausgewässert, getrocknet, dann mit Chromgelb - Chromat- gummi überzogen, unter dem Blaufilternegativ kopiert und unter einer zarten Brause mit kaltem Wasser ent wickelt. Schließlich erfolgt die dritte Kopierung mit Krapplack unter dem Grünfilternegativ, und wenn die Belichtungszeiten richtig gewählt waren, so resultiert ein kräftig gefärbtes, sehr detailreiches Bild. Fehlt im Kolorit eine oder die andere Farbe, so werden noch ein oder zwei Überdrucke mit ganz dünnem Farbenanstrich ge macht. i) Das Atelier des Photographen 1904, S. 29.