— 189 — sich wesentlich verringern, wenn man schon bei der An fertigung der Rasternegative, die von den Klischees ge forderten Eigentümlichkeiten berücksichtigt. L.Tschörner1), dem wir in dieser Beziehung sehr wertvolle Anhaltspunkte verdanken, stellt an die Negative folgende Forderungen: Das Gelbdrucknegativ muß beim Drei- und auch beim Vierfarbendruck möglichst weich sein. Es soll fast den Eindruck einer Tonplatte machen, was man bei der Rasterauf nähme durch reichliche Vorexposition kleiner Mittelblende und möglichst großer Schlußblende erreicht. Das Negativ für den Rotdruck soll sehr hart ge halten sein. Nur die dunkelsten und satten roten Stellen des Originals sollen im Negativ kleine, freistehende Punkte zeigen, während alle anderen Farben durch Punktreihen wiedergegeben erscheinen. Man erzielt diesen Charakter durch kurze Vorexposition, normale Mittelblende und längere Schlußexposition mit nicht zu großer Blende. Das Blaudrucknegativ endlich soll das Aussehen eines normalen, gut durchgezeichneten Autotypienegatives besitzen, und wird daher wie dieses angefertigt. Der Charakter des Schwarzdrucknegatives beim Vier farbendruck hängt vom Original ab; im allgemeinen wird es so zu halten sein, wie das Negativ für den Rotdruck. Was die eigentliche Retouche betrifft, so wird man beim indirekten Verfahren schon die Halbtonnegative und Positive mit Bleistift und Wischer überarbeiten, während bei direkten Rasteraufnahmen von einer aus giebigen Retouche wohl keine Rede sein kann. Relativ leicht und in ausgedehntestem Maße lassen sich die autotypischen Klischees korrigieren, und aus diesem Grunde ist ja auch der Dreifarbenbuchdruck allen anderen Verfahren weit überlegen. i) Zeitschrift für Reproduktionstechnik 1907, S. 123.