182 Polierstahl, und so hängt das schließliche Resultat mehr von der Geschicklichkeit des Retoucheurs und Ätzers, als von der Richtigkeit der photographischen Aufnahmen ab. Das direkte und das indirekte Verfahren. Wie schon wiederholt bemerkt wurde, können die zur Klischee herstellung notwendigen autotypischen Negative in ver schiedener Weise erhalten werden. Früher wurden nach dem Original stets Halbton negative hergestellt, dann Positive erzeugt und diese erst für die autotypische Aufnahme verwendet. Man benutzt zu diesem Zwecke am besten transparente Glaspositive die sich nicht nur durch treue Wiedergabe der Gradationen des Negatives auszeichnen und vollkommen richtige Dimensionen aufweisen, sondern auch den großen Vorteil gewähren, daß bei ihrer Verwendung das sonst notwendige Umkehren des Rasternegatives entfällt. Solche Glaspositive erhält man sehr leicht mit gewöhnlichen Gelatineplatten, die man im Kontakt bei dem Lichte einer Kerze kopiert und mit Glyzin entwickelt. Die Herstellung der Rasternegative nach diesen Positiven erfolgt am besten in einer Diapositivkamera, und zur Abkürzung der Expositionszeit wird man sich, wenn möglich, des elektrischen Lichtes bedienen. Oft trachtet man aber, dieses umständliche Verfahren zu vermeiden, und stellt die autotypischen Negative mit Hilfe der modernen Kollodiumemulsionen 1 ) direkt nach dem Original her. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile und es hängt ganz von den bestehenden Ver hältnissen ab, ob es zweckmäßiger sein wird, den direkten oder indirekten Weg zu wählen. i) In neuerer Zeit ist man mit Erfolg bestrebt, die Kollodiumemulsion durch „photomechanische“ Gelatineplatten zu ersetzen. Solche, für den Dreifarbendruck sensibilisierte Platten werden von der Firma R. Jahr in Dresden in den Handel gebracht (Zeitschr. f. Reproduktionstechnik 1912, S. 13).