Bis vor kurzer Zeit kannte man nur einen praktisch brauchbaren Weg der Dreifarbenphotographie, der zunächst etwas näher betrachtet werden soll. Man photographiert das Objekt dreimal, derart, daß stets nur ein Teil der Farben auf der photographischen Platte zur Abbildung gelangt, und zerlegt so das Kolorit in die erwähnten drei Grundfarben. Nach den Negativen werden dann Bilder in gelber, blauer und roter Farbe hergestellt, die miteinander vereint ein Kombinationsbild vom Aussehen des Originals liefern sollen. Die Anfertigung der drei Negative bleibt bei diesem Verfahren stets die gleiche, die Herstellung der drei Teil bilder sowie ihre Vereinigung kann aber in sehr ver schiedener Weise erfolgen. So kann man die drei farbigen Kopien mit Hilfe des Pigmentprozesses oder einem ähnlichen Verfahren auf Glas oder einem anderen durchsichtigen Material herstellen und sie durch Übereinanderlegen vereinen, oder es werden die drei Kopien übereinander auf Papier übertragen, oder man stellt nach den Negativen Druckformen her und druckt die drei Bilder auf der Presse übereinander, vereint sie also zu einem „Dreifarbendruck“. Der Pigmentprozeß kam schon bei den ersten Versuchen von Ducos du Hauron zur Anwendung, denn er bildete damals die einzige Methode, um photographische Halbtonbilder in beliebigen Farben zu erzeugen; später wurde dann das Verfahren immer wieder aufgegriffen — zuletzt von der Neuen Photographischen Gesellschaft in Berlin — ohne daß es jedoch zu reüssieren vermochte. Der „photographische Dreifarbendruck“, dessen erste Anfänge bis zum Jahre 1865 zurückreichen, wurde be sonders von Dr. H. W. Vogel und Dr. E. Albert ausgebildet und in die Praxis eingeführt. Er findet gegenwärtig vielfach Verwendung und gewinnt, besonders infolge der