161 Strahlen des weißen Lichtes gleichmäßig reflektiert, so hängt die photographische Wiedergabe grauer Töne gar nicht von. der Farbenempfindlichkeit der Platten oder dem etwa ver wendeten Filter ab, sondern wird lediglich durch die der photographischen Schicht eigentümliche Gradation bedingt. . Recht passend für diesen Zweck sind Platinkopien, die man durch Belichten unter einer terrassenförmig hergestellten Skala aus Schreibpapier erhalten hat. Eine Skala mit vier bis fünf Abstufungen ist vollkommen aus reichend. Die drei Negative sind derart zu exponieren und zu entwickeln, daß diese Grauskala richtig und gleich wiedergegeben erscheint. Wenn in dem zu reproduzierenden Bild eine Farbe in größerer Ausdehnung vertreten ist, so wird das in dieser Farbe zu druckende Negativ meist den Eindruck einer zu kurz exponierten Platte hervorrufen. Man darf sich durch diese, oft beim Gelbdrucknegativ auftretende Erscheinung nicht beirren lassen; das Negativ ist immer richtig exponiert, wenn die Grauskala dieser Bedingung entspricht. Bezüglich der richtigen Farbentrennung liefert das Aussehen der Negative meist keinerlei Anhaltspunkte; sie unterscheiden sich oft so wenig voneinander, daß man sie fast verwechseln könnte, und machen stets den Ein druck, daß die auszuschaltenden Farben nicht vollkommen unterdrückt wurden. Auch ein erfahrener Chromolithograph ist nicht im stande, die Negative oder Kopien derselben bezüglich ihrer Farbenrichtigkeit zu beurteilen, denn die Resultate der Mischung von drei so heterogenen Farben sind ihm ebenso fremd, wie die eigentümlichen Erscheinungen, die bei der Vereinigung der Grundfarben auftreten. Daß Schwarz, Grau und alle Nuancen des Braun aus Gelb, Blau und Rot zu bilden sind, daß die Farbe des Ultramarins aus Purpurrot und Grünlichblau, daß Zinnober aus Purpur v. H üb1, Dreifarbenphotographie. 3. Aufl. II