157 gestattet, so ist man bei der Ausführung des Dreifarben ¬ druckes auf die beiden Emulsionsverfahren angewiesen Ob man sich für die Verwendung der Kollodium emulsion entscheiden oder der Gelatineplatte den Vorzug einräumen soll, wird durch die eben vorhandenen Ver ¬ hältnisse bestimmt. Der Arbeitsmodus ist bei Verwendung der Kollodium- emulsion, besonders wenn es sich um größere Formate handelt, wesentlich einfacher und bequemer; im Momente des Gebrauches können Platten jeder Größe hergestellt werden, und das Entwickeln, Fixieren und Waschen ge schieht ohne Zuhilfenahme von Tassen. Weiter ist die Farbenempfindlichkeit der Emulsion eine so hohe, daß die Filter oft ganz entfallen können, und ein in vielen Fällen ausschlaggebender Vorzug der Kollodiumemulsion besteht endlich darin, daß man die Originale direkt mit vorgeschaltetem Raster photographieren kann, also Negative erhält, die sich ohne weiteres für die Herstellung von Buchdruckklischees benutzen lassen. Diese Möglichkeit ist für die Praxis von größtem Wert, denn bei Verwendung von Gelatineplatten, die für autotypische Aufnahmen nur wenig geeignet sind, müssen zunächst Halbtonnegative angefertigt werden und nach diesen Kon- taktdiapositi ve, die das Original für die schließliche Raster- aufnahme bilden. Gegenwärtig werden von mehreren Firmen, Dr. E. Albert, Sillib & Brückmann u. a., ausgezeichnete Kollo diumemulsionen, und zwar in zwei Sorten, erzeugt. Eine ist lediglich für Halbtonaufnahmen, die zweite für Strich reproduktionen und Aufnahmen mit vorgeschaltetem Raster bestimmt. Sie unterscheiden sich wesentlich durch die Gradation: die Halbtonemulsion arbeitet zart und weich, während die Rasteremulsion sehr klare, kräftige und harte Negative entstehen läßt. Den Emulsionen werden ver schiedene Farbstofflösungen als Sensibilisatoren beigegeben,