137 übergossen, und nach dem Erstarren der Lösung werden die Glasplatten an einem staubfreien Orte zum Trocknen aufgestellt. Um die Gelatinelösung herzustellen, läßt man eine ab gewogene Menge Gelatine 1 ) mit einem bestimmten Quantum destillierten Wassers etwa 1/2 Stunde quellen, erwärmt dann bis zur völligen Lösung und filtriert die Flüssigkeit durch eine in einen Glastrichter eingelegte Schicht von reiner Baumwolle. Eine abgemessene Menge dieser Lösung wird mit der Farbstofflösung gemischt und aus einer kleinen Mensur auf die zu überziehende Glasplatte, die auf der horizontierten Spiegelglasplatte liegt, auf gegossen. Die Flüssigkeit verteilt sich leicht über die ganze Fläche, wenn man mit einem gebogenen Glasstab etwas nachhilft. Nach Dr. E. König 2 ) soll die Flüssigkeit etwa 6°/0 Gelatine enthalten und ist so aufzugießen, daß 7 ccm derselben auf je 1 qdcm Plattenoberfläche entfallen. Die Lösung soll 40 bis 45 0 C haben, und der Raum, in dem das Gießen vorgenommen wird, 15 bis 20° C. Bei höherer Temperatur erstarrt die Gelatine zu langsam, bei sehr niederer zu schnell, und die Platten müssen dann eventuell etwas vorgewärmt werden. Nach dem Trocknen werden die Platten zum Schutz der Gelatineschicht mit einer zweiten Glasplatte verkittet. Statt ein farbloses Deckglas zu benutzen, ist es besser, zwei Filter mit nur halbem Farbstoffgehalt zu gießen und sie dann, Schicht gegen Schicht, mit Kanadabalsam zu i) Bei der Wahl der Gelatine ist Vorsicht geboten, da die meisten Gelatinen Spuren von Sulfiten enthalten und dadurch auf viele Farbstoffe verändernd einwirken. Eine von diesem Fehler freie Gelatine bringen die Höchster Farbwerke in den Handel. 2) Dr. E. König, Das Arbeiten mit farbenempfindlichen Platten. Gustav Schmidt, Berlin 1909.