Läßt die Farbstoffschicht viel Rot durch, liegt also das Maximum seiner Absorption im Gelb, so entstehen violette Töne. Patentblau ist ein aus mehrfachen Gründen inter essanter Farbstoff, dessen Absorptionsverhältnisse etwas näher betrachtet werden sollen. Der Farbstoff zeigt ein Maximum in der roten Zone und ein Minimum im Rein blau. Der Kurvenabfall zum Grün ist zwar ziemlich steil — steiler als bei allen anderen Farbstoffen —, aber doch keineswegs so, daß man von einer Alleinabsorption der roten Zone sprechen könnte. Patentblauschichten bis etwa 0,4 sind blaß blaugrün; mit steigender Dichte nimmt die Sättigung zu, aber der Grünstich geht immer mehr verloren, und Schichten über 3 zeigen ein helles Blau mit nur schwach grünlichem Stich. Der Farbstoff charak terisiert in typischer Weise das Verhalten aller blaugrünen Pigmente und zeigt deutlich, daß sattgefärbte blaugrüne Körper nicht existieren können. Das Patentblau wird vielfach zur Herstellung von Grünfiltern benutzt, und zwar in Farbstoffdichte 0,5 bis 1,0. Der Farbstoff absorbiert weiter auch das spektrale Violett, wenigstens so weit es bei der praktischen Photo graphie in Betracht kommt, und läßt nur sehr wenig Rot durch; dabei ist es lichtecht, gut mischbar und daher als Filterfarbstoff sehr verwendbar. Mit Filtergelb oder Tartrazin liefert das Patentblau ein sehr reines Grün, und mit Kristallviolett oder Rhodamin bildet es Schichten, die lediglich die spektrale Blauzone durchlassen. Patentblau ist in Wasser ziemlich schwer löslich und kann als Vorratslösung nur 1 : 250 angesetzt werden; seine Löslichkeit wird aber durch die Gegenwart anderer Farbstoffe, z. B. von Tartrazin, wesentlich erhöht. Kristallviolett läßt neben den ganzen blauen und violetten auch reichlich rote Strahlen durch. Mit zunehmen der Farbstoffdichte nimmt, wie das stets der Fall ist, die