128 als „Farbstoffdichte" bezeichnet werden soll. Sie sind stets als Ziffer hinter dem Namen des Farbstoffes angegeben, und daher bedeutet z. B. Filtergelb 1,0 eine Farbstoffschicht, die pro Quadratmeter 1,0 g dieses Farbstoffes enthält. Bei der Herstellung von Flüssigkeitsfiltern hat man zu beachten, daß flüssige und trockene Schichten auch bei gleicher Farbstoffdichte etwas verschiedene Absorptions verhältnisse zeigen und daher auch verschieden wirksam sind. Die Absorptionskurven besitzen nämlich in beiden Fällen meist die gleiche Form, aber die Wasserkurve ist um ein gewisses Maß — etwa 10 bis 15 uu der Wellen längenskala — gegen das blaue Spektralende verschoben. Ist daher ein Filter gegen das rote Ende des Spektrums offen, so muß die Farbstoffdichte für ein Flüssigkeitsfilter erhöht werden, und für ein Filter, das gegen Blau offen ist, muß sie verringert werden. Wollte man z. B. ein Tartrazin-Gelatinefilter von der Dichte 1,0 durch ein Flüssigkeitsfilter ersetzen, so müßte dieses die Dichte 3,0 besitzen, um gleich wirksam zu sein. Die Selbstherstellung von photographischen Lichtfiltern bot früher große Schwierigkeiten, ja sie war eigentlich unmöglich, da man lediglich auf die Verwendung der im Handel befindlichen, für die Zwecke der Färberei be stimmten Farbstoffe angewiesen war. Da diese Produkte meist sehr unrein sind — sie enthalten oft absichtliche Zusätze von indifferenten Substanzen, z. B. Dextrin, um das Volumen zu vermehren —, häufig aus Gemischen bestehen und bei gleicher Bezeichnung oft eine wesent lich verschiedene Beschaffenheit besitzen, so waren alle Angaben, die sich auf solche Farbstoffe bezogen, von sehr zweifelhaftem Wert. Die Eigentümlichkeiten des Farb stoffes, den man gerade in Händen hatte, waren stets fraglich, es war unmöglich, brauchbare Vorschriften auf zustellen, und bei der Wiederholung eines Versuches er lebte man oft scheinbar unerklärliche Mißerfolge.