Das Sensibilisierungsband 10 dieses Farbstoffes unter scheidet sich nicht wesentlich vom Band 8 des Pinaverdols, und doch verhalten sich diese beiden Sensibilisatoren gegen Körperfarben sehr verschieden. Die Pinachromplatte bildet Rot und Grün im Verhältnis 1 : 1,5 ab, die Pinaverdol- platte dagegen im Verhältnis 1 : 5. Man sieht, wie un sicher alle Folgerungen sind, die sich aus dem Verhalten einer Platte im Spektrum ziehen lassen. Ein panchromatischer Sensibilisator, dessen Wirkung in der Grünzone aber nur gering ist, und den man ebenso gut zu den Rotsensibilisatoren zählen könnte, ist das Pina- cyanol, das man bei Kollodiumemulsionen mit Vorliebe für Rotfilteraufnahmen benutzt. Farbstoffmischungen werden jetzt wenig benutzt, da die Erfahrung gezeigt hat, daß eine gleichmäßige Sensi bilisierung für alle Strahlen des Spektrums keinerlei Vor teile bietet, und daß man, wie auch oben erörtert wurde, die gleichen Resultate mit einer ungleichmäßigen Sensi bilisierung erhält, wenn nur die Summe der Empfindlich keiten in jeder der drei Zonen eine zweckentsprechende ist. In gewissen Fällen, besonders bei der Photographie des Spektrums und bei anderen wissenschaftlichen Arbeiten, ist aber eine gleichmäßig panchromatisch sensibilisierte Platte sehr erwünscht, und in diesem Falle empfiehlt es sich, die Bromsilbergelatineplatten mit Isokol zu sensibi lisieren. Dieser von der Farbenfabrik vorm. F. Bayer & Co. in den Handel gebrachte Farbstoff besteht aus dem Gemisch eines Cyanins mit Chinolinrot und erteilt der Platte, wie Fig. 13 zeigt, eine fast gleichmäßige Empfind lichkeit für alle Spektralstrahlen von Rot bis Blau. Gegen Körperfarben verhält sich aber die mit Isokol sensibilisierte Platte nicht anders als eine Pinachrom platte, denn es ist gleichgültig, ob die Sensibilierung sich über die ganze rote oder grüne Spektralzone erstreckt, oder ob sie nur einen schmalen Teil derselben umfaßt.