I. Allgemeines. Das Hochgebirge war der gebildeten Welt des Alter tums und des Mittelalters ein unbekannter Begriff. Wo der Mensch mit den alpinen Erhebungen in Berührung kam, galten sie ihm als verkehrsfeindliche Hindernisse und als Orte des Schreckens oder fesselloser unheim licher Naturgewalten. Erst bei einem so feinsinnigen Denker wie Petrarca wandelte sich dieser hergebrachte Eindruck in schönheits freudige Bewunderung. Ein zweiter Vertreter der Früh renaissance, Bembo, schaute zum dampfenden, schnee gekrönten Kegel des Ätna mit sehnsüchtigem Blicke hinauf, aber erst dem Meister der Renaissance selbst, dem Künstler aller Künstler, Leonardo da Vinci, war es Vorbehalten, sehenden Auges zu den lichten Höhen emporzudringen, die glitzernden Pfade des ewigen Eises zu beschreiten und eine neue Welt anschauung zu erschliessen. Wenige folgten seinen Spuren, und auch nach seinem Wagnisse wurde jahrzehntelang der Frieden der Hochregionen nicht gestört. Die Schönheit der Berge ist der gebildeten Welt erst um die Mitte des vorigen Jahrhunderts bekannt geworden und wirklich zu Bewusstsein gekommen. Der Forschungseifer der Gelehrten hatte zunächst wieder den ersten Anstoss zu grösseren Eroberungszügen in der Kuhfahl, Hochgebirgsphotographie. I