SCHUPMANN, DIE MEDIAL-FERNROHRE wendung von Silikatcrown für das Objektiv und von Bleiflint für die Kompensation das sekundäre Spektrum acD— eliminieren; dann ist aber eine achromatische Übelkorrektion des Okulars erforderlich, damit das ganze Gesichtsfeld farbenfrei wird, da die chromatische Differenz der Brennweiten proportional s ist. Annähernd derselbe Wert von j, der das sekundäre Spektrum hebt, genügt auch der Gauss- bedingung, stets bleibt übrigens der Fehler gegen diese klein. Die sphärische Aberration des Objektivs ist der der Kompensation entgegen gesetzt; da aber die Abweichung des Objektivs sehr klein ist, muss für die Kom pensation eine Form gewählt werden, welche bei starker Brechung ebenfalls kleine Abweichung ergiebt. Am günstigsten ist die Form zweier durch einen Luftraum getrennter Menisken, wobei die Hinterfläche der zweiten Linse versilbert wird. Um die Beobachtung zu ermöglichen, muss die Kompensation schräg gestellt werden; die Kompensation und das Objektiv erfüllen für sich die Sinusbedingung, das Bild ist frei von Distortion. Für einen Wert von s ungefähr gleich Eins und einem Öffnungsverhältnis des Fernrohrs von 1/15 genügt die Berücksichtigung der ersten Glieder der sphärischen Abweichung; eine Fläche der Kompensation kann als eventuell nötige Ausgleichs fläche benutzt werden. In einem besondem Kapitel über Schliff- und Verbiegungsfehler weist Schup- mann nach, dass bei i m Öffnung die 2 linsigen Objektive etwa die 15 fache Bild schärfe der Spiegelteleskope haben, wenn die Öffnung des Fernrohrs 1/19 beträgt; die doppelte Bildschärfe der 2 linsigen Objektive haben die Mediale mit einer Öffnung von etwa 1/15. Ähnlich stellen sich die Helligkeitsverhältnisse von Refraktor und Medial. Bei letzterem werden durch Brechungen und Reflexionen ziemlich hohe Lichtverluste verursacht; beim Refraktor bedingt das sekundäre Spektrum, dessen Grösse mit der Grösse des Instruments wächst, einen Helligkeitsverlust, dabei aber auch mangelhafte Präzision der Bilder. Zur Beobachtung von Nebeln, bei denen es wenig auf scharfe Bilder ankommt, eignet sich desshalb das Medial nicht; diese sollten photographisch fixiert werden; wo man aber von der farbigen Beugungs erscheinung frei werden will, ist das Medial schon bei 30 cm Öffnung im Vorteil. Bei 12 cm Öffnung ist der Refraktor dem Medial in Bezug auf Definitionshelligkeit um 15°/0 überlegen; bei 34 cm Öffnung stellt sich das Medial um 7 °/o und bei 1 m Öffnung um 30 °/ 0 günstiger. Etwa zu fürchtende Reflexbilder stören beim Medial nicht. Den bedeutenden Vorteilen der Mediale, welcher wir nach ihres Erfinders Werk hier Erwähnung gethan haben, und zu welchen noch der der Kürze des Tubus kommt, stehen nur die Nachteile gegenüber, dass die Bilder etwas weniger hell sind, was aber bei Spektralbeobachtungen dadurch ausgeglichen wird, dass man das ganze Spektrum auf einmal übersieht, und dass für Sonnenbeobachtungen Lichtschwächungs vorrichtungen schwierig anzubringen sind. Etwas weniger günstig stellen sich die Brachymediale. Die Durchrechnung eines Medials und Brachymedials, die Montierung der Instrumente möge man in Schup- manns Buch selbst nachlesen; man wird auf manches stossen, was nicht allein für die Medialkonstruktion wichtig und interessant ist. Englisch.