der Astronomie. Die Abbildungen sind grossenteils aus Scheiners Photographie der Gestirne entnommen. Gewiss gelingt es dem Verf., weiteren Kreisen die Bedeutung der Astrophotographie zu erläutern, und der Hinweis auf neuere Probleme erhöht das Interesse an dem Heftchen. Besonders aber will Kosteritz für eine Warte auf dem Schneeberg interessieren, wo, hoch über der Nebelschicht der Erde, der tief schwarze Himmel ganz andere Erfolge erwarten lässt, als sie die niederen Observa torien erreichen können. Des nun leider verstorbenen Keeler Entdeckungen auf dem Lickobservatorium sind ja bekannt genug. Zwölf Gutachten hervorragender Fachgenossen unterstützen kräftig die Bestrebungen des Verfassers,' denen wir baldigste Erfüllung wünschen! Englisch. Prof. R. Namias: Manuale Teorico Pratico di Chimica Fotografica. II a edi- zione. Milano, Via Leopardi 20. 1901. 8°. VII u. 414 S. L. 6,—. Braucht man einem Werk des bekannten Gelehrten, das zudem innerhalb Jahresfrist in zweiter Auflage erscheint und von dem Übersetzungen im Werke sind, überhaupt noch empfehlende Worte auf den Weg zu geben? Das Buch erinnert in manchem an Abneys Treatise, das als „Standard work“ längst einen gesicherten Platz behauptet; es geht an Umfang des Inhalts weit über Abneys Buch hinaus; es über trifft dasselbe an Geschlossenheit der Komposition und Darstellung. Vom Allgemeinen zum Besonderen deduktiv übergehend, giebt Namias dem Leser ein fast vollständiges Bild der Probleme; die neueren Arbeiten sind gebührend berücksichtigt (so viel wir sehen bis 1900). Für weitere Kreise erhält das Buch eine Bedeutung durch die grosse Zahl von Vorschriften, welche sorgfältig ausgewählt sind und an welche sich theoretische Erwägungen anschliessen. Meinungen, die von denen des Verf. abweichen, kommen überall auch zu Wort — was bekanntlich in der photographischen Litteratur sehr selten ist. Kurz und gut: ein prächtiges Werkchen. Englisch. cNs Berichtigung. In dem Selbstreferat des Herrn Dr. K. Schaum, „über die Struktur der Negative“, soll es auf S. 269, Zeile 20 v. u. statt 20600 heissen: 290- 104 (Körner pro qcm). Personalien. Leo Warnercke ist in Genua am 7. Oktober 1900, 63 Jahre alt, gestorben. Ungar von Geburt, lebte er seit 30 Jahren in England. 1875 veröffentlichte er die Abhandlung: Papier gegen Glas, 1876: Untersuchungen über Collodemulsionen. 1877 erhielt er von der belgischen photographischen Gesellschaft den Preis für das beste Trockenplattenverfahren. Sein Sensitometer ist bekannt. Dr. Karl Grebe, zuletzt wissenschaftlicher Mitarbeiter der Zeissschen Werkstätte, ist, erst 31 Jahre alt, am 18. Dezember 1900 in Sestri-Levante gestorben. Grebe hatte bei H. W. Vogel gearbeitet; nachdem er in Kassel kurze Zeit ein photo chemisches Laboratorium geleitet hatte, ging er zu Graf Turati nach Mailand und trat vor zwei Jahren bei Zeiss ein. Eine Reihe wertvoller Arbeiten sichert ihm ein dauerndes Andenken in der photographischen Wissenschaft und Technik. m<