Vn diejem Kapitel lernen wir die Wichtigkeit der Heinen Erhöhungen und Vertiefungen in Bezug auf die technische (Seite, die „Weichheit" der Photographie kennen, während ihre hoppelte Bedeutung anderntheils int vorigen Kapitel in Hinblic auf hie „Aehnlichkeit" schon begründet wir de. Vicht minder großen Werth haben sie für bie „atür- lichkeit" des Ausjehens, sind alfo in dreifacher Beziehung von großem Rortheil für eine Photographie, weshalb es ge» radezu eine Sünde zu nennen ist, wenn man mit ihnen leichtsinnig verfährt, jo wie es leider jo viele gänzlic unge- bildete Retoucheure thun! VII. Capitel. Rohdrurk und Rekoudre. Wenn ic einen Schüler in her Retouche praktisc unterrichten soll, werde ic in erster Linie darauf bringen, baß er nie ein Negativ zu retouchiren bekommt, bevor er einen positiven Abdruck desselben zu studiren Gelegenheit hatte, und dies Verfahren würbe ic so lange fortsezen, bis ic ihm zutraue, baß er schon geistig durc bett Anblick des 9?egativ§ sic eine ganz richtige Vorstellung von dem posi- tiven Abdruck machen fann. Manche Retoucheure mögen bereits auf diejem einzig richtigen Wege erzogen worben fein und diese haben ent- schieden viel vor betten voraus, bie ohne Rohdrücke retouchiren lernten; denn, offen gestanden, traue ich feinem Einzigen derselben zu, ein Negativ bezüglic her Metouche in ihrer Wirkung auf beut Positiv beurtheilen zu könnnen. Durc den geitauen Anblic und Vergleic beS positiven Rohdruckes mit her Zeichnung beS Aegativs fällt vor Allem eines auf: her Albumindruck — solange ic nichts Besonderes erwähne, bezeichne ic mit beut photographischen Truc ftctS einen Albumindruck — gibt bie Feinheiten her Modulation durchaus nicht so präcise wieher, wie baS Negativ fie ver- merkt zeigt. Das bat seinen Grund darin, baß erstens baS Licht, welches ben Copirproceßz vollzieht, zu schnell arbeitend