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wieder ein Merkmal der Weichheit, wie sie fein unb ange- strebt werben soll, bie „Plastik". Solche Pprtraits, bieneben der durc Brillanz vorhandener Tiefen und Höhen bewirkten Weichheit jo plastisc sind unb in allen ihren Eheilen ästhetische Rundung athmen, daß man fie förmlich, packen, mit den Händen befühlen zu tonnen glaubt, das sind bie Weisterwerke, aus denen jene schüchternen Bhotographen sic einen Begriff von „Weichheit" machen sollten. Jene nur aus Lichtmassen zusammengejetzten Portraits entbehren ebenso wie bie durc schroffe llebergänge zwischen Licht unb Schatten harten Portraits stets augenscheinlicher Plastik, weil ihnen das Leben ber Halbtöne fehlt. Um daher Weichheit in photographischen ißortraitS an- zustreben, ist es erforderlich, bie Mittel in Händen 311 haben, Halbtöne zu erzeugen; in erster Linie durc bie Beleutchtung, unb erst wenn diese eine verfehlte, in zweiter Linie durc bie Retouche. In dem späteren Kapitel über Beleuchtung werbe ic diesen Kernpunkt ber Weichheit ganz besonders berücksichtigen. Wenn man das thut, wenn man sic bestrebt, „Halb- töne" in’s Dasein zu rufen, so ergibt sic schon von jelbst das Vorhandensein tieferer unb höherer Töne, ba ja ein Halbton erst durc das Dasein dieser Töne ermöglicht wirb. Wan achte also nicht nur barauf, hohe Lichter im ortrait zu erzeugen, sondern suche so viel wie möglich and) den tiefen Schatten gerecht zu werben. Zwar, wenn man Beides beisammen hat, hohe Xichter unb tiefe Schatten, so ist damit noc nicht immer gejagt, daß and) schon Halbtöne ba feien. Diese wollen ebenfalls erft geschaffen werben, unb daher übe fiel) ber Photograph, durc bie Beleuchtung „llebergänge" zwischen den vorhandenen Lichtern unb Schatten zu erzeugen, um fein Auge an den durch fie bewirkten Eindruck ber Weich- heit zu gewöhnen. Licht unb Schatten werben nur bann ein hartes Portrait erzeugen, weint bie llebergänge, bie Halbtöne fehlen; fittb diese aber vorhanden, jo ijt and) ber volle Ein- druc echter Weichheit gesichert, denn wir werben Brillanz unb Plastik vereinigt finden. Jn beut Studium ber Halbtöne liegt also das Studium ber Weichheit!
