58 Weichheit. Kleinod zu wahren. Wenn man einen tiefen Schatten mib dern mus, der wegen feiner Tiefe unschön wirkt, ist darauf zu achten, dasz diese gemilderte Partie nicht etwa auf Grund der Retouche das urspüngliche Lichtverhältnisz dadurc zerstöre, dasz sie nachträglic heller erscheint als die vorher helleren Schattenpartien, sondern das trot ber Milderung ber Grad der ursprünglichen Tiefe ber einzelnen Schattenstellen und Vertiefungen ber nämliche, unveränderte bleibt. Wer sic einmal an eine derartige Rüctsicht bei seiner Retouche gewöhnt haben wird, wag wirklich gar nicht schwer ist, ber wirb bald den Segen spüren, ber daraus für die „Aehnlichfeit" entspringt. Es mag hier qenügen, diesen Punkt in feiner groszen Bedeutung für bie Aehnlichfeit angebeutet zu haben; das Mähere über bie praktischeste itttb leichteste Art und Weise, das natürliche Verhältnisz ber Lichi- und Schattenpartien bei ber Retouche zu berücksichtigen, wirb ber Leser in den Kapiteln über bie Technif ber Retouche finden, woselbst ihm ein Shstem ber Retouche an bie Hand gegeben wirb, in welchem biefe Seite ber Technik eine ganz bestimmte Rubrik einnimmt. VI. Capitel. W e i c trit. Kin technisc gutes Portrait musz in erster Linie „Weichheit" aufweijen fönnen. Das wissen bie Photographen sehr wohl und ein jeder von ihnen strebt darnach), dieser Hauptbedingung eines fünstlerisc schönen Portraits gerecht zu werben, jeder aber auf feine Weise, je nachdem er sich eine eigene Anschauung für bett Begriff Weichheit verschafft hat. Da jedoch nur eine Auffassung diejes Begriffes bie richtige fein fann, so ist schon hiermit gefugt, daß jehr viele falsche Ansichten über Weichheit unter beu Photographen eristiren müssen. Diese verjchiedene und theilweise falsche Auffassung des Begriffes Weichheit gibt sich in den Por traits unferer heutigen Photographen in ber That deutlic)