Kenntnisje für das Petouchirsach. Früchte für die praktische Retouche tragen! Das hat man bisher übersehen und daher die lnzufriedenheit über un- ausreichende Verwerthbarkeit anatomischer Kenntnisse. Cin Hauptzweck der Mimif ist der „die Gesichts- bewegungen zu untersuchen," es leuchtet daher ein, das, wie alle bildenden Sünstler mit den Zügen des Gesichtes vertraut fein müssen, auc ein Retoucheur, ebenso gut wie er bie Sage und Veschaffenheit der Muskeln, welche bie Züge hervor- rufen, fennen musz, and) über bie mimischen Bewegungen, das „Leben" derselben unterrichtet fein muss, um Erscheinungen des Ausdruckes richtig verstehen Sit (erneu. Wenn in beut ipäteren Kapitel über Mimit und Physiognomif der große Reichthum an nöthigem Wissensmaterial für ben Retoucheur zu Jage treten wirb, bin ic überzeugt, wirb er gewiß aus- rufen: „Weshalb hat man mic dies nicht vor affen Dingen gelehrt! ?" Die Mimif enthält bie Wissenschaft der Mienensprache, b. h. sie ift bie Wissenschaft von ber Beweglichkeit der Rüge und ber nio men tauen Ausdrucserscheinungen; fie erklärt diese, während bie Physiognomif eine Grklärung ber durch bie gewohnheitsmäszige Bewegung fest und bleibend ge- Worbenen Züge in sich feßließt, uns also Aufschlusz über ben Gharakter gibt. GEs wirb von Retoucheuren so viel gefaselt über alle» Mögliche, das charakteristisc) an einem Gesicht fein soll; ber Gine hat diese, ber Andere jene Ausicht, während doch nur eine einzig wissenschaftlic begründete Ansicht bestehen barf und besteht, bie aber gewöhnlic mit ber ber Metoucheure nichts gemein ßat. Diese wissenschastliche Ansicht ber Eharaf- teristica ber verschiedenen Gesichtstpen soll nun hier durc) bie Gesetze ber Mimif und Physiognomi gelehrt werben. Vetrachten wir ben 8wec dieser beiden Wisjenschaften für unsere Sache an einem Beispiel etwas näßer. Wir sehen auf einem Portraitnegativ mehrere Züge, d. ß- Züge im weitesten Sinne, bie in Gesammtheit einen Ausdruc hervor- bringen. Da ber Ausdruck einer Person während ber Auf- naßme durc bie verschiedensten lmstände und besonders durch ben beängstigenden Erpositionsmoment auf das Mannig