die Positivretouche gar nichts mehr zu thun übrig bleiben, wenn man absieht non den sehr oft nothwendigen Ergänzungen technischer Aenderungen von Ausdruckserscheinungen, denen durch die Vegativretouche vorgearbeitet wurde. Mun ist aber zu berücksichtigen, das für die Wirkung der Megativretouche im Positiv das Einfallen der Vichtstrahlen auf die zu copirende Blatte eine grosze Rolle spielt. Die Lichtstrahlen wechseln in ihrer Sraft und Sage mit den verschiedenen Tages- und Jahreszeiten; ferner müssen vignettirte Vegative viel gedreht werden, Womit das Einfallen ' der Lichtstrahlen durc die Poren der Megativretouche verändert wird, und dadurc sowohl, wie durch den verschiedenen Grad der Licht- stärke und endlic durc etwaige lnreinlichkeiten in der Platte, dem Copirrahmenglas, dem Papiere felbft u. f. w. wird eine mehr ober weniger fleckige und unruhige Wirkung der an und für sic ruhigen und gleichmäszigen Megativ- retouche erzeugt. Wir haben also für das Positiv Sorge zu tragen, etwaige durch mechanische Ursachen entstandene größere ober kleinere directe Flecke wieber zu entfernen, b. h. zu „verfeinern", fowie bie Zerrissenheit der Porenhaut, die be- wirkten lnruhen wieber auszugleichen, b. h. „zusammenzu- ziehen". Zunächst berücksichtigt inan das „Verfeinern", indem man ebenso wie bei der Vegativretouche von Weitem bie Formen Verfolgt und bann bie auffallenden, störenden Flecke und ln- reinlichkeiten aus ber Mähe f ortretouchirt, indem man fo alfo bie Formen an sic klärt, während man schlieszlic aus ber Ent- fernung unter gleichbleibender entfernter Kopfstellung allge- meine größere Unruhen behandelt, bie nicht aus bestimmten lecken und Punkten bestehen und deshalb nicht aus ber Mähe sicher und präcise fortretouchirt Werben können. Diese letztere Manipulation wirb bei einigermaßen genauer Verfolgung der elfteren gewöhnlic nur in sehr beschränktem Pasze erforderlic fein. Man merfe sic noc ausdrücklich, baß ber Proceß des Zusammenziehens eingeleitet werben muß, nicht durc Ver- folgung ber Formen an sic aus ber Entfernung — wie ber Verfeinerungsprocesz — sondern dadurch, baß man ben Blick über das Ganze an fiel) schweifen läßt, und bann das noc Störende, Auffallende aus ber Entfernung befeitigt.