des Geistes und feiner Organe beruhen und für die Retouche auc nur die entschiedenen, wichtigen Eharafterzüge Bedeutung haben, so folgt, daß der Metoucheur sic nur für alle die Fälle ein Urtheil über den geistigen Eharakter feine» Sujets anmaszen tann, in welchen sich ein Geistesorgan ftarf ober schwac ausgeprägt finbet. Alle mittelmäßige Entwicklung darf für ihn nac diejer Michtung der Bestimmung ber geistigen Beschaffenheit, respective ber Eharakterbeschaffenheit überhaupt fein Interesse haben, wenn feine lrtheilssicherheit nicht erschwert werden foll. Wan glaubt oft fälschlich, man habe fein Talent für phrenologische lnterjuchungen, wenn man im Anfang eine Stelle des Nopfes, respective ber Stirn gar nicht zu beurteilen vermag, indem mau sie Weber als ftarf noc als schwac zu bezeichnen weiß. Allein erst wenn man durc Anschauung eine Vergleichung gewonnen, b. i. wenn man eine Stelle des Kopfes bei Cinigen ftarf, bei Anderen schwach entwickelt gefunden hat, erst bann und nicht eher fann man möglicherweise ein lrtheil über bereu Ent- wicklung haben. Al Hilfsmittel für bie Erleichterung dieses Studiums möchte ic dem Anfänger Scheve’s „hrenologische Frauenbilder" empfehlen, ein Wer, welches fiel) ganz bejonders durch eine große Menge von trefflichen Beispielen auszeichnet. Speeiell das Gebiet ber Stirn umfassen in erster Sinie bie Verstandeskräfte (Denkkräfte), welche bie Phrenologie in bie höheren und niederen Verstandeskräfte eintheilt. Die niederen Verstandesträfte können ben Retoucheur im Einzelnen nicht interessiren, sondern nur in ihrer Zusammenfassung, wo fie al§ „Bevbachtungssinne" zu bezeichnen sind. Immerhin ift eine Kenntnis ber specificirten Bedeutung ber einzelnen niederen Verstandessinne, ihrer Lage und gegenseitiger Beziehung zu einander nur von Vortheil für das phrenologische Ver- ständnisz, das fie befestigen und erweitern helfen, daher jeden- falls werth, beim Studium ber Phrenologie mit berücksichtigt zu werben. Ic halte mic hier ber Sürze wegen nur an das Hauptsächlichste. Sie Gruppe ber Beobachtungssinne erkennt man an dem Hervortreten ber lnterstirnpartien und zwar speciell in einer starken Entwicklung ber fo oft bemerk- baren beiden Wülste in ber Mitte ber Unterftirn, unmittelbar