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Ratürlichkeit verletzen, den Eindruc der tiefliegenden Augen abschwächen. Man findet auf den Megativen manchmal Augen, welche Wie mit einem Schleier überzogen zu fein scheinen. Es ist dies stets die Folge zu lebhaften Plinkens mit den Singen während der Aufnahme. Gin wirkjames Mittel hier durc Retouche zu verbessern, ift das, den Augenpunkt, bie Pupille, auf der Schichtseite des Megativs herauszukrazen, wodurch man auf dem Positiv dem schleierigen Aussehen ber Singen gut entgegengearbeitet haben wirb, u diesem Zwecke bedient man sic am besten einer feinen spitzen Stahlnadel, weniger gut eines Messers, indem man sehr behutsam, nicht durc zu ftarkes Angreifen, bie Schicht au jener (Stelle allmählic durchreibt, bis bie gewünschte Durchsichtigkeit erreicht ift. Die Fältchen unter und um bie Singen, bie sogenanten Krähenfüsze, muffen bei jüngeren Personen, ba fie alt er- scheinen taffen, trozdem fie nicht eine absolute Alterserscheinung sind, sondern baS physiognomische Merkmal für ein freund- liches Wesen, entfernt werben, während fie bei alten Personen in ber Weise erhalten bleiben können, ba§ mau fie auf der Lichtseite mehr verwischt, bagegen auf ber Schattenseite kräftig zum Ausdruck bringt. Es ift bieS geraten, weil bie vom Nicht getroffenen Theile ftetS voller, glatter und reiner er- scheinen als bie im Schatten besindlichen Theile beS Gesichtes, aus welchem Grunde cS and) jmeefmä^ig ift, bie (Stirnfalten auf ber lichtseitigen (Stirn weniger, auf ber schattenseitigen prägnanter zu erhalten und zum Ausdruck zu bringen. Diejenigen Retoucheure, welche in ber Retouche ber Singen erfahren sind, sind gleichzeitig im Vesitze vieler Ge- heimnisse beS Ausdruckes, bie ungebildeten Metoucheuren un- gelöfte Räthsel bleiben werben. Wie bie Singen ber wichtigste Körpertheil, fo ift and) bie Retouche ber Singen eine sehr wichtige, bie mit weit mehr (Sorgfalt gepflegt werben sollte, als bieS gewöhnlich geschieht.