IG Kenntnisje für das Vetouchirfac: aus dem Wege gehen, z1t verwischen; wie viel Kummer und Sorge will die liebe Eitelfeit ungesehen wissen! Es darf gar feinem Zweifel unterliegen, baß das Sdeal „Photographie ohne Retouche" völlig umjonst angeschwärmt wird und es sehr thöricht ist, aus unüberlegten Gründen, abgesehen von dem weitgehenden Zweck der Metouche, bie Mothwendigkeit derselben z1 unterschäzen und ihre Anwendung zu sehr zu beschränken. Sie sollte besser als ein fürsorglicher reund behandelt und gepflegt werden, aber nicht in übertriebener Weise, sondern auf bie rechte Art: mit Wasz und Ziel! IL Capitel. Nrntnie für das Rekouchgirfar. Wenn ic jetzt über bie zum Retouchiren nöthigen Kenntnisse sprechen werbe, gehe ic dabei selbstverständlic vom Standpunkt fünstlerischer Metouche aus, b. h. ic werbe diejenigen Kenntnisse in Erwägung ziehen, welche ic theil- weife al§ nothwendig, theilweise als wünschenswert erachte, um ben Retoucheur auf jene Stufe ber Vollfommenheit zu heben, welche ihn befähigt, Negative nach Kunst- und Watur- gesezen zu retouchiren. Da bekanntlich bie Meinung über bie Mothwendigkeit gewisser Kenntnisse in ber Retouche eine sehr getheilte ift, Wäre eS wohl nöthig, diejenigen Senntnisse als eine besondere Gruppe zu behandeln, über welche am meisten Zweifel be- züglic ihrer Vothwendigkeit aufgeworfen werben. Es gehört hierher zunächst baS „Zeichnen". Ein sehr großer Theil ber Menge hält das Zeichenvermögen unhedingt für nothwendig zur Alusübung ber Retouche, ein anderer negirt diese Mothwendigkeit. Ic frage: Gibt eS nicht eine große Anzahl Retoucheure, welche durchaus fein Zeichentalent besitzen und dennoch ber Leistungsfähigkeit zeichnender Retou- cheure nm nichts nachstehen? Cin Blick in bie Praris, auf diese eine Ehatjache, bie doc unbedingt zu bejahen ift, muß überzeugender wirten, als viele leere Worte, und Vorurtheile in dieser Beziehung unwirfsam machen. Ic verweise vor