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Matur verliehene Grösze der Pupille auf dem Portrait zu respectiren, so musz er doch genau über llrjache und Wirkung der Pupillenveränderungsvorgänge unterrichtet fein. Senn es gibt Fälle, wo die Pupille, trotdem fie von Matur grosz fein kann, Don den bei der Aufnahme thätigen lmständen beein- fluszt, auf dem Portrait Hein erscheint. Dies wirb z. $8- ber Fall fein, wenn bie Singen in’s Xicht sehen; denn ber Aug- apfel, bie Pupille, verkleinert sich, je mehr Licht auf fie fällt und vergrößert sic beim Blick in’s Dunkle. Man wirb baßer oft bei ichtseiten, Rembrandt-Beleuchtungen u. f. w., wo das Auge stärker Vom Licht getroffen wirb, eine sehr Heine Pupille antreffen, bie das ganze Auge Hein erscheinen läßt, weshalb man getrost und ohne Scrupel über Unähnlichkeit den Aug- apfel in allen solchen Fällen vergrößern kann, respective muß. lieber den Glanz ber Singen gilt Wanches zu beherzigen, über das viele Retoucheure leichtsinnig hinweggehen, ©er Glanz ift abhängig von ber Durchsichtigkeit ber Hornhaut, von ber conveE gekrümmten Weißen Fläche ber Lederhaut und ber Farbe ber Regenbogenhaut. 3d) habe bereits früher bei ber Behandlung des lebhaften Blicfes das Näßere hierüber mitgetheilt, verweise den Leser diesbezüglic auf jenes Kapitel. Vor Allem betone ic ßier nochmals den Umstand, baß es eine Sünde gegen bie Matur und Aehnlichkeit ift, wenn man nicht berüctsichtigt, baß ber Glanz ber Singen im Sliter noth- wenbig abnehmen muß, während er in ber Jugend am leb- ßafteften ift, baß ber Retoucheur sic also hüten füll, un- berüctsichtigt des Alters in das Singe einer alten Person mit automatischer Gleichgiltigkeit ein gleic starkes Reflerlicht zu setzen, ivie in das einer jugendlichen Perjon, ober helle Singen ebenso stark mit Reflerlichtern zu versehen wie dunkle, überhaupt gerade mit dem Glanz des Auges recht vorsichtig umzugehen, ba ein Mehr ober Weniger nach dieser Richtung hin bedeutende Veränderungen zu bewirten vermag, wie das überhaupt eine Eigenthümlichfeit aller Aenderungen am Auge ift. Sind) gilt für den Glanz ber Singen zu bedenken, baß derselbe unt fo höher fein muß, je größer bie Pupille ift, ba umsomehr Fläche in folgern Falle zum Reflectiren vor- handen ift. Wenn man baßer aus irgend welcher Ursache