14 Gejchichte, 3wec und Aothwendigteit der Vietouche. o h n e die Retouche das Beste, das zu leisten, was man bestenfalls mit ihrer Hilfe 31t erreichen int Staube war. Dies Jdeal ist allerdings werth, angestrebt zu werden, aber es ist mit ihm wie mit alten Jdealen: sie liegen Denen am entferntesten, die sic nac ihnen am meisten sehnen. Der rege Nunsch, das Streben nac einem Ersat für die so viel llnheil anrichtende Retouche hat jedoc einen anderen Schaden gezeitigt, nämlic die Unterschätzung der Mothwendigkeit der Netpuche. Man hat theilweise verlernt, die Retouche als ein nothwendiges Hilssmittel 31t schätzen, man vernachlässigte fie und bildete sich schließzlic ein, dem Jdeale am nächsten 31t fein, wenn inan feine Megative so gut wie gar nicht retou- chirt. Jd) selbst kenne Photographen, die im Vollgefühl ihrer Wichtigkeit sich einbilden, trot sehr mangelhafter Negative durc möglichstes Vgnoriren der Retouche ihren Resultaten eine höhere Weihe geben 31t können! Betrachten mir einmal bic Mothwendigkeit der Retouche von vernünftigem Standpunkte aus: Mothwendig ift die Pietouche zunächst unbedingt bei allen Negativen, welche noc in irgend einer Weise nicht vollständig den höchsten künst- lerischen Anforderungen entsprechen. Lassen wir mm die- jenigen Megative, welche diesen Anforderungen durchaus ent- iprechen, bei Seite und nehmen mir denweitaus größeren Eheil der mangelhaften Megative in Augenschein. Welch’ großes Feld für die Wirkjamkeit der Aetouche ift uns mit ihnen eröffnet! Bunächst die Haut. Mac dieser Richtung hin, als der unbequemsten für den Retoucheur, hat man in erster Sinie versucht, fein Jdeal anzustreben und dies and) mit theilweisem Ersolg. Die farbenempsindlichen Platten wurden fabricirt und damit dem gefürchteten, lästigen Dasein der Metouche eine ihrer nothwendigen Eristenzbedingungen ge- raubt; so glaubte und glaubt man wenigstens und hat and) in gewissem Sinne Recht, jobald man nicht 31t weit geht und 311 berücksichtigen vergißt, das durch die farbenempfind- lichen Blatten nur das kommen gewisser, in der Pigment- schicht der Haut befindlicher Farbtheilchen, Sommersprossen ’C. verhindert wirb, die sic sonst als Flecke auf den gewöhn- lichen Negativen bemerkbar machen. Wie aber steht eS mit