Die Brincipale haben sich einen Weltruf erworben und das Bublikum ist entzückt iber die wunderbar künstlerische Wirkung ihrer Arbeit. Jn diejen Geschäften kennt man aber auch fein Fummeln, da gibt es nur Vaturwahrheit, da glaubt man in den Portraits wirflic Fleisc) vor sich zu jehen und feine elfenbeinernen Billardbälle; und dabei wie zart, wie ruhig und einheitlich sind jene Arbeiten; das eben ist die Kunst, Wahrheit und Schönheit in gleichem Masze neben einander zu erzeugen, da liegt der Stein des Anstoszes, über den so viele stolpern, die eine verkehrte, einseitige An- schauung über fünstlerische Retouche haben! Unb wenn es nun wirtlich unter dem Bublifum einige Wenige gibt, die eine gefummelte Retouche schön finden, so mag sic der streb- fame Arbeiter damit tröffen, das diese Wenigen nur auf Grund persönlicher lnkenntnisz der großen Leistungsfähigkeit ber Retouche urtheilen; fie finden ihr durchgefummeltes Portrait schön, weil fie nicht wissen, um wie viel es noch ichöner fein fönnte, weil fie glauben, das Höchste, das Beste fei gethan unb damit müßten fie zufrieden fein. Derjenige Photograph aber wirb immer ein elender Stümper bleiben, ber nicht darnac) ftrebt, das wirtlich Veste zu leisten, sondern sic am partiellen lInverstande unb Bildungsmangel mancher Leute genügen läßt. Ein jeder Metoucheur lege sic an’s Herz: „Wer nac dem Höchsten ftrebt, wirb Hohes erreichen" — das fei feine Richtschuur. Unb wie sehr unterrichtet ist heutigen Tages das große Publifum über bie Leistungs- fäßigfeit ber hotographie an unb für sich, wie ber Retouche im Besonderen; fast jeder gebildete Mensc weiß heute sehr wohl, weshalb ein Bild nichts taugt, wenn es fummelig retouchirt ist; bie großen Geschäfte mit ihren fünstlerischen Aesultaten geben den on an und bilden den Geschmack des Bublifums mit jedem Sage in ausgedehnterem Waze, wes- halb also soll man jenen Wenigen zu Liebe n i c t nac dem Höchsten streben, wesßalb einen Fehler cultiviren, ber mit jedem Sage Keiner wirb!? 3m llebrigen, wer feine Megative durchfummelt, besitzt fein Formenverständnis, b. h- sein Zuvielarbeiten erstreckt sich) nicljt mir auf das Glätten unb unverständige Zusammen-