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(ejchichte, 3weck und Vothtvendigfeit der Nietouche. 9 und von den vermeintlichen llnebenheiten wird immer mehr und mehr entfernt, in Ser Absicht, zu verschönern, bis zu- letzt nichts mehr übrig ist und 3. B. eine Stirn die Form einer aufgeblasenen Schweinsblaje zeigt. Dieser Fehler der übermäßigen Metouche ist aber ein jo allgemeiner, denn mir Wenige haben diese scheinbar sehr schwierige Klippe um- wunden, baß er wohl noc eine Weile als Merkmal für Durchschnittsphotographien gelten wird. Er wird nicht eher zu verschwinden anfangen, als bis man sich der Ansicht mehr zuneigt, baß zum Retouchiren zeichnerisches Können gehört ober wenigstens genaue Kenntnis der Anatomie des mensch- ließen Sopfes." Diese Worte, bie mir ans ber Seele gesprochen sind, veranlassen mich), an fie den Wunsc) zu knüpfen, baß besagter Fehler in ber Metouche durc vorliegendes Werk in einer Weise bejeitigt werden möge, welche meine Ansicht rechtfertigt, bie nämlich, baß eS nur daran liegt, bie richtigen Wege zur Abschaffung eines Fehlers energisc anzubahnen, nicht mir auf den Fehler aufmerfsam zu machen, sondern ihn and) zu beseitigen zu suchen dadurc), baß man den Retoucheuren ben Faden wirklich in bie Hand drückt, ber fie ans dem Labyrinth hergebrachter Traditionen und Schlendrians glücklic heraus- zuleiten vermag. Um einen Fehler zu beseitigen, ist eS nöthig, zunächst feine Urjachen zu fennen. Fragen wir uns also, welches bie Ursache obiger Fehlererschemung fei. Als eine Antwort auf bie Frage nac ben Urjadjen beS mechanischen Zuvielarbeitens Werben wir seitens ber Netoucheure zunächst bie erhalten, „baß baS Publikum eS jo schön finde und jo wünsche!" Die- jenigen, bie mir eine solche Antwort geben würben, möchte ich ober muß man logischer Weise in zwei Gruppen theilen. Auf ber einen Seite Diejenigen, welche baS Publifum mir zum Deckmantel ihrer Bequemlichkeit mtb lntüchtigkeit machen, indem fie im Grunde genommen nicht von dieser Ansicht beS Publikums überzeugt sind, bieS aber vorgeben, nm sich selbst in ihrer Vequemlichkeit zu bestärken, bie also baS Bublifum ihrer Arbeit anpassen; mtb auf ber anderen Seite Diejenigen, welche ihre Arbeit dem Publikum anpaffen, sofern