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lich, d. h. er soll mit Wenigem möglichst viel machen, aber nicht, wie dies gewöhnlic der Fall ist, an einer glatte stundenlang arbeiten und schlieszlich mit jn Vielem wenig erreicht haben. Von der Art und Weise, nac welcher mit Wenigen viel zu erreichen ist. Wirb später die Siebe sein. Da das Zuvielarbeiten leider eine der schwächsten und am liebsten cultivirten Seiten der Negativretouche ist, so kann ic nicht umhin, noc kurze Zeit bei diesent Gegen- stande zu verweilen. Sollten mich Manche noc nicht recht verstanden haben, was ic mit dem „Zuviel" in der Megativ- retouche meine, jo werbe ic dafür einen anderen geläufigeren Fachausdruck gebrauchen, nämlic „fummeln". Was es heißzt, „eine Platte ist durchgefummelt", das wissen alle Retoucheure, und fummeln heiszt nichts Anderes, als au einer Platte zu viel retouchiren. Schon der Titel diejes Werkes „Die Regativ- retouche nac Kunst- und Naturgesetzen" enthält das Bekenntniß meiner Feindschaft gegen jegliche gefummelte Netouche; den ein Megativ ist nie nac Kunst- und Maturgesezen retouchirt, wenn es durchgefummelt worben ist. So selbstverständlic diese Aleuszerung z fein scheint, betone ic fie hier dennoch mit möglichstem Vachdruck, weil ic sehr wohl weis, dasz es unter den Photographen, und namentlich unter den weiblichen Kräften, die ja von Sag z1 Sag mehr in den Wirkungskreis ber Photographie gezogen Werben, Wanche, ja Viele 'gibt, nac bereu Geschmack und Urtheil ein Negativ nur bann schön retouchirt ist — wobei mit dem Begriff des Schönen gleichzeitig ber des Sünstlerischen verbunden ist — wenn es recht zusammengezogen und unter allen Umständen so zart und glatt gearbeitet ist, wie ein Villardball, b. I). wenn es durchgefummelt ift. Solche An- sicht verträgt fiel) natürlich mit der meinigen gar nicht und deshalb möchte ic) diesen Herren und Damen nur rathen, vorliegendes Werk gar nicht weiter zu studiren, sondern es rechtzeitig zuzuklappen, denn fie werben im Folgenden nichts, gar nichts finden, was fie anheimeln möchte; und wer ein mal eine so unkünstlerische Ansicht fein eigen nennt, der mus schon sehr wenig vorurtheilsvoll und sehr willensstar und gereeljt fein, um feinen Geschmack nothwendigen Forde