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290 Grposition. Ad 3. Unter einem rosigen, gesundfarbenen Zeint ver* stehe ic das sogenannte blühende, frische Aussehen, das Kenn- zeichen wirklicher Gesundheit. Der rosige Kon muß sic aber über das ganze Gesicht erstrecken, die Wangen mehr ober weniger lebhaft roth; es sind hierher keineswegs diejenigen Gesichter zu rechnen, welche sic durch rosige Wangenfarbe auszeichnen, im llebrigen aber entweder den gewöhnlichen Fleischton Erwachsener ober jenen weißen, zarten Ion von Damengesichtern aufweisen. Diese fallen, wie wir gesehen, in bie vorige Rubrit, während für biefe Nubrikeine das ganze Gesicht in allen feinen Fleischtheilen überziehende rosige Gesundheitsfarbe, bie Fleischfarbe in gewöhnlichem Sinne, er- forderlic ift. Um sic vor Jrrthümern in der Elajsification der Teintfarben zu bewahren, inerte man sich ein- für alle- mal, baß es nicht auf bie Wangenröthe ankommt, sondern baß stets der Fleischton des Gesichtes an und für sic den Ausschlag gibt, weshalb man immer nur auf letzteren zu achten nöthig bat. Ad 4. In biefe Rubrif fallen bie leicht gebräunten (nicht gelben) Gesichter, während Ad 5 diejenigen hochgradig von bet Sonne verbrannten Teints geßören, wie wir sie namentlich im Hochsommer an» treffen, bei Badegästen, Militärs, Feldarbeitern, Schiffern und Fischern, Landwirthen n. f. W., bie nm biefe Zeit wie gebraten und geröstet aussehen. Ad 6 ift ein gelblicher Teint zu verstehen, den man in sehr bezeichnender Weise „fäsig" nennt, also eine ausge- sprochene Seibfärbung (wohl zu unterscheiden von den bräun» ließen Tönen). Sehr oft trifft man einen solchen gelben Teint bei Menschen, bie an Leberleiden laboriren ober an mehr ober weniger versteckter Gelbsucht. Aber and) ohne solche Gebrechen ift der käsige, gelbe Gesichtston sehr häufig anzu- treffen, insbesonder zählen hierhin alle stark sommersprossigen Gesichter. Ic habe diesen leint ebensowohl häufig bei Damen wie bei Herren, jungen und alten Seuten getroffen. Ad 7. Diese Rubrik umfaßt denjenigen leint, ber schon bie deutliche Tendenz zu späterer Kupferröthe verräth, vhne deshalb schon „dunkelroth" genannt zu werben. E%