282 Grposition. gegen Hellgelb, nicht wie bei Grau nur wenig mehr als das Doppelte, sondern ganz bedeutend mehr, nämlic statt 90 Sec. für Hellgelb, 240 Sec. für Dunkelgelb, also fast dreimal so lange wie für Hellgelb; der Unterschied zwischen Dunkel- und Hellroth und Dunkel- und Hellgrün beträgt genau das Doppelte, woraus wir gleichzeitig ersehen, dasz Grün in feinen Helligkeitsgraden genau so tauge arbeitet wie Rot in feinen verschiedenen Nuancen. Dies gilt jedoc nur für Erpositionen bei Sonnenlicht! Merkwürdigerweise verändert sic and) mit her Lichtquelle das gegenseitig Verhältnisz des Zeichenvermögens. Wir unterscheiden zwischen Sonnenlicht und zerjtreutem icht. Mit letzterem arbeiten wir im Atelier; deshalb ist and) für den Portraitphotographen nur die Wirkung dieses Lichtes auf das Zeichenvermögen der Farben von Interesse. Wir entnehmen nun der Tabelle, dasz bei Sonnenschein 2. B. die Ervositionszeit zwischen Dunkelroth und Dunkelgrün gegen Hellroth und Hellgrin in beiden Farben gerade das Doppelte ausmacht. Bei zerstreutem Xicht dagegen besteht für Hell- und Dunkelroth das Verhältnisz 5: 12, für Hell- und Dunkel- grün das Verhältnis 3:12. Die Anwendung von zerstreutem icht bedingt also ebenfalls große Unterschiede derjenigen von Sonnenlicht gegenüber. Wir ersehen aus ad’ diesem, baß, wenn man richtig erponiren will, man sehr verschiedene Um- stände berücksichtigen muß, bereu nur oberflächliche Kenntnisz überhaupt feinen Wer hat, ba fie nur verwirren würbe, anstatt zu festigen. Wenn uns nun and) bie Vidal'sche Tabelle in sehr anschaulicher Weise einen lleberblick über bie verschiedene Wirkung ber Farben geftattet, jo fann fie doc leibet für den heutigen Photographen, dessen Steckenpferd bie Bromsilber- gelatinetrockenplatten an Stelle ber nassen Eollodionplatten sind, fein Maszstab mehr fein für eingehendere Studien. Man muß nämlic nicht glauben, baß bie chemische Wirfung ber Farbstrahlen bie gleiche bleibt für bie verschiedenen Silber- schichten, vielmehr herrscht nad) biefer Richtung hin ein sehr bedeutender Unterschied. Bezüglich interessanter Rotizen über diesen Punkt verweise ic den Leser auf Sber’S ausführliches Handbuc ber Photographie.