gorworf. G weierlei Gründe waren es, die mich bestimmten, vor- 3 liegendes Werk zu verfassen ; erstens die unabwendbare C Thatsache, baß das Heil der Photographie für bie Zu- fünft nur in der „Kunst" zu suchen fei, und baß es deshalb nothwendig ift, ebenfo wie bie Photographie im Allgemeinen, auch ihre wesentlichste Stütze, bie „etouche" nac Kunst- und Maturgesetzen zu behandeln, und zweitens bie anbere Thatsache, baß bie photographische Literatur in Bezug auf bie Retouche eine so mangelhafte und für das praktische Bedürfnis unausreichende ift, baß es endlich einmal an Der Zeit ift, diesem lebelstande abzuhelfen, indem beut Retoucheur etwas geboten werben muß, das ihm wirklich dazu verhilft, als ein tüchtiger, künstlerisc gebilbeter Arbeiter ber Zukunft ber Photographie mit rußigem Blick entgegensehen zu tonnen. Was zunächst den ersten Grund betrifft, so kann nicht geleugnet werben, baß das photographische Gewerbe von Jahr zu Jahr Krebsschritte macht, und zwar au§ bem hauptsächlichen Grunde ber übermäßigen Concurrenz, bie sic in den Kampf um’S Dasein bie Preiserniedrigung als wirksamste Waffe erkor, lnd in ber That, wenn man heut- zutage bie Preise beispielsweise ber Mittelgeschäfte gegen diejenigen vor circa zehn Fahren überblickt, fo möchte man verzweifeln, baß ber mit bem Fortschritt ber Zeit gewonnene Bortheil nicht auc mit einem pecuniären verbunden, viel- mehr in letzterer Hinsicht gerade baS Gegentheil zu con- statiren ift.