fast niemals nöthig haben, die Schattenseite durc künstliches Neflerlicht aufzuhellen. Sollte dies aber dennoc einmal der Fall fein, um so eher, je schmäler das Atelier an und für sich ift, benüte man erstens nur gewölbte Ref lectoren, feine platten (ebenen) Fl ächenrefl ec toren und zweitens lasse man nie das reflectirte Iicht von unten nac oben auf das Gesicht fallen, jondern stets in derselben Weise wie man direct beleuchtet. Von oben nac unten. Man vermeidet dadurch ein mehl- bestaubtes teigartiges Aussehen her Schattenseite, welche in solchem Falle manchmal eine ganz verwirrte Zeichnung in der Modulation erhält, die durchaus verschwommen er- scheint. Es ift ja and) klar: Das in der Hauptsache an- gewendete, also directe ßid)t fällt auf das Gesicht von oben nac unten, so dasz vorstehende Theile, kleine Erhabenheiten in den Gesichtsformen beleuchtet und einen entsprechenden Schatten, Vertiefung unter sich aufweifen. Wenn man nun dem Princip: von oben nac unten zu beleuchten, durc das Refleglicht entgegenarbeitet, indem man dieses Licht von oben nac unten reflectirt, fo werben bie Vertiefungen wieber von unten beleuchtet und dadurc eine ganz unnatürliche und verwirrte Zeichnung und ein teigartiges mehliges Aussehen bewirft. Es sind daher alle diejenigen Reflectoren zu verwerfen, welche ebene Nef lerflächen haben und ba§ I i d) t von unten herauf reflectiren. Durc bie ebene, glatte Fläche werben bie reflectirten Strahlen auf eine verhältniszmäszig große Fläche geworfen, fo baß außer dem aufzuhellenden Gesichtstheil and) gleichzeitig andere Theile getroffen werben. Das ift ein Fehler! Wan muß baS Ref lerlicht eben fo gut reguliren, alfo nur auf ganz bestimmte Punkte lenfen fön neu, wie baS birecte Licht! Wenn mau bieS nicht kann, thut man besser, man verzichtet überhaupt auf bie Anwendung von Reflerlicht. Adam Salomon, einer der berühmtesten Photographen feiner Zeit, fagt: „Die Reflerlichter müssen eben fo sehr unter des Operateurs Eontrole fein, wie bas birecte Licht, und ein gutes Reflerlicht, bas sic gut reguliren Arnold, Die Negativretouche. 15