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und die feine Abstufung in den Tönen der Schattenseite vermögen mir nicht mehr zu entdecken. Auf Grund dieses Eontrastverhältnisses ist es 3. Ql. auch falsch, wenn beim Beleuchten die Schattenseite eines Gesichtes zu dunkel erscheint, überhaupt die Schatten im AIlgemeinen zu tief, und man wollte diejelben dadurch aufhellen, das man durc Auf- ziehen der Beleuchtungsgardinen mehr Vicht zuführt; hie- durc werben bie Schatten nur noc tiefer, ba das zugeführte Licht bie Lichter des Gesichtes verstärt und indirect dadurc auf Grund der Eontrastwirkung bie Schatten nur tiefer erscheinen müssen. 3m Gegentheil mn^ man in solchem Falle ftatt Eicht zuzuführen, Xicht wegnehmen, vorausgesetzt, dasz man bie Schattenseite nicht genügend aufhellen kann durc Aufziehen der Gardinen an der Schattenseite; dies wirb aber nie ausreichen, wenn das Licht an und für sich zu stark ist, deshalb ziehe man Licht zu, dämpfe es, und ganz von selbst werben fiel) bann bie Schatten in ber gewünschten Weise aufflären; nie aber führe man, nm Schatten aufzuhellen, directes Licht .zu, jondern erperimentire entweder mit jerftreutem Xicht, das gemeinsam Licht- und Schatten- Partien aufhellt, alj 0 feine Gontrastverstärk n n g bewirft, ober inan suche durch Contrastverminderumng, durc 31 b- blenden des Lichtes feinen Zweck zu erreichen. Als fefte Regel werfe man sich: e tiefer bie Schatten, nm so weniger 2 i c t, je heller bie Schatten, um fo mehr Licht darf verwendet werben. Tiefe Schatten neben hohen Lichtern haben nur bann eine künstlerische Berechtigung, wenn bie Lichter weic sind, b. h. wenn in ihnen Abstufung vorhanden, bie höchsten Xichter schon dutrc bie richtige Beleuchtung bi^ auf tleine brillante Bunkte in ben hohen Kichtern vermerkt sind; beim in solchem gaffe sind auc bie Schatten weid) und klar trot ihrer Eiefe, während, wenn bie Zichter massig, gleichtönig, hell, also bart sind, bie tiefen Schatten pechig, undurchsichtig 1111b gleichfalls hart wirken und somit ben allgemein barten Charakter ber Platte nur verstärken. Wenn mau daher danac streben will, brillante tiefe Schatten in ben Portraits 311 erhalten, muß mau fein Augenmerk bei ber Veleuchtung