Die Negativ-Retouche nach Kunst- und Naturgesetzen

• Titel: Die Negativ-Retouche nach Kunst- und Naturgesetzen
• Untertitel: ein Lehrbuch der künstlerischen Retouche für Berufsphotographen und Retoucheure
• Autor: Arnold, Hans
• Verleger: A. Hartleben's Verlag
• Erscheinungsort: Wien
• Erscheinungsort: Leipzig
• Erscheinungsort: Pest
• Erscheinungsdatum: 1892
• Umfang: VIII, 488 Seiten
• Sprache: Deutsch
• Signatur: F 123
• Vorlage: Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
• Digitalisat: Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Rechtehinweis: Public Domain Mark 1.0
• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id17801621626
• PURL: http://digital.slub-dresden.de/id1780162162
• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-1780162162
• SLUB-Katalog: 1780162162
• Sammlungen: LDP: Historische Bestände der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
• Sammlungen: Fotografie
• Strukturtyp: Monographie
• Reihe: A. Hartlebens chemisch-technische Bibliothek 194

• Titel: III. Abschnitt. Mimik und Physiognomik
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Strukturtyp: Kapitel

120 Angewandte Mimi und Physiognomi auf die Vetouche. Für den Glanz des Augapfels ist nun sowohl die conver gekrümmte, weisze läche der Sclera wirtjam, als auch, und zwar vor allen Dingen, die durchsichtige Hornhaut. Der gröszere ober geringere Grad der Zulässigkeit für Xicht- reflere an diesem Theile des Auges bestimmt vornehmlic das gröszere ober geringere Feuer der Singen, indem bie Hornhaut als starfer Gonvexrspiegel wirkt. Die Leichtigkeit des Zurückstrahlens aufgefangener Lichtstrahlen hängt natur- gemäß von der größeren ober geringeren Durchsichtigkeit und Glätte der Hornhaut ab, sowie von ihrer Grösze und ihrer Unterlage. Wie wir nun im höheren Alter bie Cornea getrübt finden, weist dieselbe ihre höchste Durchsichtigkeit und Glätte in der ugend auf. Bei ganz alten Leuten, ©reifen, tritt am Rande der Hornhaut ein weiter Ming auf, ber sogen. Greisenbogen, welcher bie strahlende Fläche um bie Grösze feine§ UmfangeS verkleinert. Und ba im Alter and) bie Regenbogenhaut an Farbenintensität verliert, welche ber Hornhaut jur Folie bient, und dadurch das Reflervermögen geschwächt mirb, so ift es leicht begreiflich, weshalb im Alter das „Feuer" ber Singen erlischt. Es ift deshalb ber Matur und Aehnlichkeit zuwider gehandelt, wenn man ausnahms- los auf allen Negativen bie Gfanzlichter des Augesauf dieselbe Stufe ber Intensität zu heben jucht, wie dies leider eine Wanie sehr vieler etou cheu re ift. Sind) diejenigen Augen, welche sozusagen immer in Thränen schwimmen, verlieren wegen schwächerer Reflerion des Lichtes au Jener, ©in Hauptumstand aber, den mir bei Prüfung des Alugenglanzes berücksichtigen müssen, ift bie Farbe ber Regenbogenhaut und bie Weite ber Pupille. Wie ein Stück ©las um so besser bie Lichtstrahlen reflectirt, je schwärzer ber lIntergrund des Glases ift, so reflectirt and) diejenige Hornhaut am besten und gibt bie schärfsten Refler- bilber, welche eine recht dunkle Regenbogenhaut jur Jolie Ijat. Schwarze, überhaupt dunkle Singen zeigen daher an und für sic schon stets ein lebhafteres Jener als helle Singen, und muß man daher bie Jarbe ber Singen bei estimmung ihres Glanzes bejonders in Erwägung ziehen. Ferner bie