88 Angewandte Mimit und Phsiognomi auf die Retouche. Aitszerden Werben wir aber and) Fällen begegnen, wo t>oit Hause aus, also von der Geburt an eine hohe Wölbung der Augenbrauen dem Gesicht eigenthümlic ist, wodurc ziem- lic derjelbe Gindruck hervorgerufen wirb, welchen bie mimiichen horizontalen Stirnfalten auf den Bejchauer ausüben. Wan tann sich aber nie in der Beurtheilung des physiognomischen Werthes der hochgezogenen Augenbrauen irren, wenn man berücksichtigt, baß durc Gewohnheit n. 5. w. niemals hochgewölbte Ait- genbrauen entstehen fönnen, vhne sich im Gefolge von horizontalen Stirnfalten zu befinden, ba letztere ja bie erste und unerläszlichste Bedingung für bie Bildung horizontaler Stirnfalten sind. Finden wir daher neben hochgewölbten Au- genbrauen feine hori- zontalen Stirnfalten, fo fönnen wir mit Bestimmt- (leit diese Form der Augen- brauen für eine angeborene halten. Un Fig. 5 sehen wir ein Gesicht, welches diejen Stempel hochgezogener Augenbrauenform trägt. Machdem wir jetzt bie physiognomische Bedeutung der horizontalen Stirnfalten als Ausdrucksgruppe selbstständigen Werthes kennen gelernt haben, mögen wir uns nun wenden z1 Frage 4. Sst eine mimische Entstehung der Ausdrucks- gruppe „horizontale Stirnfalten" während der Alufnahme- bauer möglich Antwort: Da wohl faum Jemand im Staube fein wirb, während der Dauer einer photographischen Aufnahme an nichts ober an ganz gleichgiltige Dinge zu denken, son- bern ba vielmehr in den meisten Fällen bie Aufnahmeperson