eine akademische Ausbildung wünschenswerth ist und aus welchem Grunde io viele Principale n u r akademisch gebildete Retoucheure beschäftigen wollen. Auc wirb er besser verstehen lernen, was unter einer Retouche nach Kunst- und Maturgeseten gemeint ist, b. h. was man von einem Metoucheur verlangen fann, bet sic rühmt, mit gutem Formenverständnis zu arbeiten. Auf ber Afademie lernt der Schüler bie Formen des menschlichen Körpers fennen, vor Allem bie Formen des mnenschlichen Gesichtes, dessen mannigfaltige Ausdrucks- erscheinungen und dessen complicirter Zusammenhang ber Gesichtsmuskeln mit den bieieiben bedeckenden Fleischmassen einen Haupttheil seines Studiums ausmachen. Ein io ge- bildeter Retoucheur bringt in bie Geheimnisse des mensch- lichen Antlitzes ein, er fennt jeden Bug, weis sic jede Miene zu erklären und erhält nebenbei jo viel ästhetische Bildung, das er alle Erscheinungen nac dem Eindruc des Schönen abzurunden versteht. Wer sic bie folgenden Lehren und Rathschläge durc) eingehendes Studium vollständig zu eigen zu machen wissen wirb, ber wirb auf eben dieser akademischen Bildungsstufe stehen und im (Staube fein, durc feine Arbeit nicht allein den Kunstkenner zu befriedigen, sondern auc das grosze Publifum zu erfreuen, auf welches im Folgenden nac allen Richtungen hin besondere Rücksicht genommen werben wirb. Wie aber ein Schüler ber Afademie trot jahrelangen Besuches derselben sehr oft doch nicht mehr als andere dieser Bildung entbehrende Retoucheure zu leisten vermag, aus dem ein- fachen Grunde, weil er nicht genug Gewissenhaftigkeit für feine Studien besas, ba er Spaziergänge, Kneipgelage u. dgl. dem aufmerksamen Siten im Hörsaale ber Akademie vorzog und nur einen Heinen Bruchtheil feiner Zeit dem akademischen Besuche gönnte, so wirb auc derjenige Retoucheur, welcher bas hier gewissermaszen als Erjat für ben akademischen Besuc Gebotene nur oberflächlic durchliest, nichts Besonderes prositiren, im Gegentheile vielleicht fein Urtheil nur ver- wirrter gestalten. Er schrecke nicht ab von ber Masse Stoff, bie es für ihn hier zu verarbeiten gibt, sondern versenke sic mit GEifer in diese Studien. (SS genügt nicht, bie angeführten