der unangezweifelten Mimik fust, schon biejer einfache Gharakter der Physiognomik müszte jeden 8weifel an der Unzulänglichkeit ihrer Zwecke und Ziele heben und ihrer Solidität Anerkennung verschaffen! Wenn inan nicht der Mimik mißtraut, einer Wissenschaft, welche sic mit dent Zusammenhange der Gesichtsmuskeln beschäftigt und die mechanische Entstehungsweise eines Ausdruckes erklärt durc bas Zusammenwirken zusammengehörender Gesichtsmuskeln, weshalb will man bann bie Physiognomif anzweifeln, bic doch nichts Anderes ist, als eine logische Schluszfplgerung der Mimik? Wenn ic jetzt Schmerzen empfinde und ic sehe, wie sic in meinem Gesicht zu gleicher Zeit senkrechte (Stirnfalten bilden, welche wieder mit ber lleberwindung der Schmerzen verschwinden, immer jedoch mit ber Wiederholung derselben wiederkehren und schlieszlich durc den andauernden Schmerz und bie oftmalige mimische (momentane) Entstehung bleibend und dauernd im Gesichte vermerkt bleiben, und ic erkläre nun den physiognomischen Werth ber senkrechten Stirnfalten für eine Folge von leberwinden und Ankämpfen gegen Schmerzen, so finde ic doch eine solche Erklärung ber Phsiognomif sehr folgerichtig. Cber wenn ich beobachte, wie sic bei einem Menschen, während er lacht, durc baS Zu- sammenkneifen ber Augen an ber Seite derselben Heine Fältchen bilden, bie sogenannten Srähenfüsze, welche sic durc oftmalige momentane Entstehung, also durc oftmaliges Lachenoder Lächeln mehr und mehr bleibend auSprägen, und ich nun ihren physiognomischen Werth für bie Folge häufigen Lachens erkläte, also aus dem dauernden Bor- handensein dieser Fältchen schliesze, einen Menschen vor mir zu haben, welcher einen freundlichen, zum Lachen und Scherzen geneigten Eharakter hat, so kann doc nur ein Laie, welcher von ber Mimik nichts weiß, eine solche physiognomische Erklärung für praktisch unhaltbar, für in das Gebiet theoretischer Findigkeiten gehörend erklären. Woher kommt eS aber, das man den Aussagen ber Physiognomik fo oft den Glauben verweigert? Weil man sich zu allerlei unzutreffenden Vermuthungen hinreiszen läßt, da man bei Beurtheilung ber Physiognomik bie Mimik