Das Hintergiessen ist besonders bei Aufnahmen von Interieurs, wo die Lichthöfe bei den Fenstern und an den hellglänzenden Gegenständen höchst störend wirken, unbedingt nothwendig. Auch bei Landschaften mit glitzernden Gewässern, überhaupt bei Auf nahmen im Freien ist die Anwendung hintergossener Platten sehr empfehlenswerth. Das Ueberdecken der Rückseite mit Asphaltlack (wie dies häufig gebräuchlich) können wir nicht anrathen, weil die Lackschicht sich nicht schnell und leicht genug wieder entfernen lässt. Der Entwickler greift die Platten ungleichmässig und schwierig an. Dies geschieht, wenn die Schicht allzusehr gehärtet ist durch langes Liegen der Platten an einem zu warmen Aufbewahrungsorte oder wenn der Emulsion, behufs Verhütung des Kräuselns, zuviel Thonerde oder Chromalaun zugefügt wurde. Hilfsmittel: Im ersten Falle genügt ein Baden der Platte durch 1 — 2 Minuten in destillirtem Wasser vor dem Entwickeln. Im letz teren Falle hingegen muss man laues Wasser zum Einweichen der Platte verwenden, oder sie, wenn man mit Pyrogailus entwickeln will, zuerst in verdünnte Ammoniaklösung legen, wodurch die Schicht gelockert wird. Dann erst darf mit Pyrogallus-Lösung entwickelt werden. Gut ist es, wenn man bei Anwendung von Thonerde oder Chromalaun dem Wasserbade einige Tropfen Glycerin zusetzt, um das Absorptionsvermögen für Wasser zu vermehren. Das Bild will nicht bis auf die Rückseite der Schicht durchkommen. Es ist dies bei sehr dicken Schichten der Fall, kann aber nicht immer als Fehler bezeichnet werden, da es häufig genug gar nicht nothwendig ist, das Negativ so lange zu entwickeln, bis es auch von der Rückseite aus sichtbar wird. Die Erfahrung wird hier am besten Aufklärung geben. Der Eisen-Oxalat-Entwickler trübt sich und es entsteht ein gelber sandiger Niederschlag auf der Schicht. Dieser Fehler stammt von einem unrichtigen Mischungsverhält nisse, d. h. es wurde zu viel Eisenvitriol-Lösung zugesetzt. Das Ver- hältniss von 1 :3 darf nicht überschritten werden. Auch bei nicht genügend concentrirter Oxalatlösung tritt diese Erscheinung auf.