Bemerkenswerth ist, dass manchmal Platten schon nach verhält- nissmässig kurzer Zeit solchen Randschleier zeigen, während andere, nach demselben Rezept bereitete und in gleicher Weise verpackte und aufbewahrte Platten vollständig davon verschont bleiben. Es lässt sich dies vielleicht durch die Anwesenheit freien Ammoniaks in der Emulsion erklären (z. B. bei Silberoxydammoniak-Emulsion, die mit viel Ammoniak gereift ist), welcher durch das Waschwasser respektive durch die in demselben enthaltenen Salze nicht immer genügend beseitigt wird. Wenn man eine geringe Menge von verzögernder Säure (z. B. Salicylsäure) oder etwas schwache Bromkalilösung zusetzt, so ist man gegen diese Eventualität gesichert. Bei Platten, welche mit der Hand gegossen wurden, ist die Schicht am Rande oft dünner als in der Mitte. Solche Platten be kommen leichter Randschleier als jene, welche aus grossen, mittelst Maschinen präparirten Scheiben herausgeschnitten werden. Zonen und Ringe auf der getrockneten Platte. Diese entstehen durch unregelmässige oder zu langsame Trock nung infolge Temperaturwechsels oder mangelhafter Ventilation. Die Flecke und Ringe sind schon vor dem Entwickeln deutlich sichtbar (beim Betrachten in reflectirtem Lichte) und wirken äusserst störend im Negativ. Hilfsmittel: Man trockne die Platten in einem gut ventilirten Raume bei einer Maximal-Temperatur von 25° C. Geschieht das Trocknen in einem Trockenschrank, so vermeide man es, denselben wiederholt zu öffnen, weil dadurch eine nachtheilige Abkühlung der Platten erfolgt. Auch der verschiedene Feuchtigkeitsgehalt der Luft ist von Ein fluss auf die Trocknungsdauer. Wenn z. B. zu Anfang die Witterung eine schöne, trockene gewesen und während des Trocknens der Platten plötzlich Regenwetter eintritt, so wird die Luft stark mit Feuchtigkeit erfüllt und der weitere Verlauf des Trocknens wesentlich gehemmt. In diesem Falle werden die schneller getrockneten Stellen transparenter sein als die langsamer getrockneten und das Resultat ist ein fleckiges Negativ. Es ist daher gut, bei trockenem Wetter zur Vorsorge die Luft im Trockenraume dadurch ein wenig feucht zu er halten, dass man einige nasse Tücher darin aufhängt, üm den Feuch tigkeitsgehalt der Luft zu messen, bedient man sich eines Hygrometers. Wenn dasselbe 60° bis 80° zeigt, ist der Feuchtigkeitsgehalt der Luft dem Zwecke angemessen.