die Gelbscheibe, welche gerade bei solchen sehr nothwendig ist, um das Gold und die oft sehr dunklen Gemälde gegenüber dem Silber und dem vorhandenen Blau und Weiss zur Geltung kommen zu lassen, die Exposition, welche auch ohne Gelbscheibe schon eine sehr reichliche sein müsste, noch wesentlich verlängert. Künstliches Licht kann hier nur selten angewandt werden, weil dessen geringe Inten sität für so grosse Eäume in der Regel nicht ausreicht und die be treffenden Lampen sich wohl auch nur schwierig anbringen liessen. Ebensowenig ist in derlei ausgedehnten Räumen eine erfolgreiche An wendung gelbgefärbten Magnesiumlichtes, wie wir es im vorigen Kapitel beschrieben haben, möglich. Glasgemälde, wie solche in Kirchen allgemein zu finden sind, werden mit orthoskiagraphischen Platten (unter Anwendung einer ziemlich dunklen Gelbscheibe) sehr schön wiedergegeben und ist dabei die Exposition eine verhältnissmässig kurze. f. Portraits. Wiewohl es bei Portraitaufnahmen sehr darauf ankommt, die Expositionszeit möglichst abzukürzen, sollte man sich doch durch den Umstand, dass orthoskiagraphische Platten (bei gleichzeitiger Ein schaltung einer Gelbscheibe) eine eben so lange Belichtungsdauer er fordern, als früher die Collodionplatten, nicht abhalten lassen, dieses Verfahren in allen jenen Fällen, wo es vortheilhaft erscheint, anzu wenden. Dies gilt bei der Aufnahme von blond- oder rothhaarigen Personen oder von solchen mit gelbem oder braunem Teint, ferner von sommersprossigen Gesichtern u. s. w. Hellblaue Augen kommen nur mit Erythrosin silberplatten (und Gelbscheibe) zur Geltung. Noch dringender geboten ist es, bei bunten Costümen, Uniformen etc. ortho skiagraphische Platten anzuwenden. Ein weisses Kleid mit lichtblauem Aufputz, ein rothes oder braunes Sammetgewand mit Goldstickerei, ein grüner Waffenrock mit rothen Aufschlägen, oder ein blauer mit gelben, eine weisse Robe mit einem Spitzenbesatz, dessen Färbung vielleicht nur um eine Nuance dunkler oder heller ist, als der Stoff selbst; dies alles kann nur mit orthoskiagraphischen Platten im richtigen Verhältniss der Schattirung wiedergegeben werden und nur durch solche kommt auch im Bilde die Schönheit des Arrangements einer Toilette ganz zur Geltung. Es werden ferner die Schatten weniger tief und unvermittelt wiedergegeben und auch die Negativretouche wird wesentlich erleichtert.