zu bringen. Clayton und Tailfer stellten Gelatineplatten her, welche mit Eosin gefärbt wurden; sie nahmen darauf Patent und brachten solche Eosinplatten in den Handel. Bald darauf brachte auch Vogel orthoskiagraphische Platten in den Handel, zu deren Darstellung er einen Farbstoff verwendete, den er Azalin nannte und dessen Zu sammensetzung er geheim hielt. Diesem Farbstoff, welcher nichts anderes ist als eine Mischung von Chinolinroth und Cyanin, ge bührte der Vorzug, dass er eine grössere Empfindlichkeit für Gelb orange herbeiführte als Eosin. In Oesterreich wurden orthoskia graphische Trockenplatten (und zwar mit Eosin gefärbte) zuerst von Dr. J. M. Eder in der seither eingegangenen Trockenplattenfabrik von Löwy und Plener im Grossen dargestellt. Es lagen, als die Möglichkeit der Anwendung des orthoskia- graphischen Prinzipes im Gelatineverfahren bekannt wurde, zwei Wege offen, um den sensibilisirenden Farbstoff der Emulsion zu in- corporiren: das Baden der getrockneten Platte in der Farbstofflösung und das Einträgen des Farbstoffes in die flüssige Emulsion vor dem Gusse. Der erste Weg wurde aus praktischen und theilweise auch aus Bequemlicbkeitsrücksichten bald verlassen und dem zweiten der heute fast allgemein angenommen ist, der Vorzug gegeben. Indess haben unsere Untersuchungen den Beweis erbracht, dass die höchst erreich bare Nutzbarmachung der Bromsilbergelatineplatte in Bezug auf all gemeine Empfindlichkeit und orthoskiagraphische Wirkung auf letztere Weise nicht zu erzielen ist und dass diese nur durch das Bade verfahren erreicht werden kann. Das Beimischen des Farbstoffes zur Emulsion ist allerdings einfacher und die Haltbarkeit der auf solche Art hergestellten Platten übertrifft, obzwar sie nicht sehr bedeutend ist, doch jene der Badeplatten. Auch genügt z. B. bei Landschafts- Aufnahmen ihre Empfindlich keit für die inactinischen Farben vollständig, und ist häufig sogar besser diesem Bedürfnisse angepasst als die der Badeplatten, deren orthoskiagraphische Wirkung zuweilen, besonders bei gleichzeitiger Anwendung eines dunklen Strahlenfilters (Gelbscheibe), eine über triebene ist. Hingegen lässt sich zum Vortheile der Bademethode sagen, dass sie die Möglichkeit bietet mit minimalen Kosten jede im Handel befindliche Bromsilberplatte (auch wenn sie, was bei direkt mit Farbstoff vermischten Emulsionen nicht vorkommen soll, bis zu 1 Proz. Jodsilber enthält) in eine orthoskiagraphische Platte von ausgezeichneten Eigenschaften umzuwandeln, die jeder Platte des