384 V. Abschnitt. durchsichtige Stellen mittelst feinst gepulvertem Graphit sehr leicht abdecken, zu dichte Stellen dagegen auskratzen kann; auch recht hübsche weiche Wolken kann man auf diese Weise herstellen. Herstellung verkehrter Negative auf Gelatine-Emulsions platten für Lichtdruck etc. Zur Erzeugung von verkehrten Negativen, wie sie namentlich für den Lichtdruck gebraucht werden, empfiehlt sich das folgende von Obern et ter und Haack angegebene Verfahren: Man legt eine Platte verkehrt in die Cassette, nämlich mit der Glasseite gegen den Schieber und die Schicht gegen den Deckel und exponirt sie. Hierbei hat man selbstverständlich darauf zu achten, dass erstens die Rückseite der Platte vollkommen rein sei, weil alle eventuell darauf befindlichen Emulsions- oder sonstigen Flecke und Streifen auf den Negativen zum Vorschein kommen würden; deshalb muss die Platte vor ihrer Verwendung auf das Sorgfältigste geputzt werden. Zweitens, dass die mit der Schicht überzogene Plattenfläche genau in die Lage der eingestellten Bildebene zu liegen kommt, was man in der Weise bewerkstelligt, dass man vorher die Stärke der zu exponirenden Platte misst und dann die Rückwand der Camera mittelst des Einstelltriebes um eben so viel nach vorwärts schiebt. Zum Hervorrufen muss man einen sehr klar arbeitenden Ent wickler nehmen, sonst verschleiert sich die Oberfläche der Schicht, noch bevor das innen dicht an der Glasfläche sich befindende Bild sich genügend entwickelt hat. Deshalb ist hier die Anwendung des Oxalat- oder Hydrochinon -Entwicklers empfehlenswerther als die des Pyro - Entwicklers. Direkte Reproduktion von Negativen oder Positiven. (Photograph. Archiv 1885, S. 113 und 121.) Wenn man eine Bromsilberplatte unter einem Negativ sehr lange exponirt (etwa 2 Minuten im Sonnenlicht), so erhält man ein schwach sichtbares Positiv, welches beim Entwickeln mit Eisenoxalat in ein Negativ verwandelt wird, bei welchem rechts und links verkehrt ist. Ein ähnliches Verfahren, umgekehrte Negative herzustellen, ist fol gendes : Man badet eine gewöhnliche Gelatineplatte in einer 4 prozentigen Lösung von doppeltchromsaurem Kali, bringt sie dann in Alkohol, welcher mit dem gleichen Volumen Wasser verdünnt wurde, trocknet