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V. Abschnitt. und sodann noch 50 ccm Wasser, womit man das Gefäss, welches die Silberlösung enthielt, ausspült, der warmen Gelatine zugesetzt.; die selbe wird hierdurch milchig. Nach tüchtigem Schütteln wird sie, noch warm, durch Flanell in eine flache Glas- oder Porzellanschale fil- trirt, so dass sie höchstens 2 bis 3 cm hoch darin steht. Man lässt die Schale an einem dunklen, kühlen Orte zwei bis sechs, längstens zwölf Stunden stehen, je nachdem die Masse mehr oder weniger schnell erstarrt. Nun zerschneidet man die Emulsion mit einem Hornspatel in Stücke von 1—2 qcm Querschnitt, bringt sie in ein 2—3 Liter haltendes Gefäss und giesst im Dunkelzimmer 30 g einer Lösung von krystallisirter Soda, 100 g Bromammonium und 500 ccm Wasser darauf. Alle halbe Stunden muss man die Masse umrühren. Je länger die Emulsion der Wirkung dieser Mischung ausgesetzt bleibt, desto empfindlicher wird sie; doch dehne man den Vorgang nicht über 18 Stunden aus, denn dies könnte eher schaden als nützen; übrigens sind auch schon 6 Stunden genügend. Dann lässt man Wasser in etwa 2 — 5 Intervallen von je 2 Stunden durch die in einen Waschapparat gebrachte Emulsion fliessen. Hierauf lässt man das Wasser ablaufen und schmilzt die Stücke zum sofortigen Gebrauch, wobei man auf 100 Theile Emulsion je 5 Theile Alcohol und 2 — 5 Theile Eiweiss zusetzt. Die Empfindlichkeit steigert sich mit der Menge der in der Gelatine enthaltenen Soda, die bis zum doppelten Quantum der Citronensäure sich steigern darf; die Härte steigert sich durch Ver dünnen der Emulsion oder der Bromlösung, die das doppelte Volu men Wasser enthalten kann. — Schleier hat stets seinen Grund darin, dass die Emulsion Licht erhielt, nachdem die Bromirungsflüssigkeit aufgegossen wurde. Flauheit entsteht, wenn weniger als 1 ccm Emulsion auf 15 qcm Plattenfläche gegossen wird und Eiweiss oder Gelatine schlecht war. Dies kann auch der Grund von Unempfind lichkeit sein, die aber auch entsteht, wenn der Ort, wo gewaschen wurde, zu kalt war. Um der Emulsion eine grössere Empfindlichkeit zu geben, nehme man solche, “die nicht gleich verarbeitet werden muss, sondern mehrere Wochen in 80grädigem Alcohol aufbewahrt wurde, wasche sie mit Brunnenwasser, schmelze sie bei 80—90° 0., setze zu 100 ccm Emulsion 4 g Bromkalium, in wenig Wasser gelöst, und lasse sie nach heftigem Umschütteln stehen, bis sie (auf eine Platte gegossen) in der Durchsicht blau aussieht, wozu 15—30 Minuten gehören. Dann wird sie abgekühlt, bis man die Hand noch anlegen kann; auf