38 Jungen ist, einen der geschilderten Fehler nach dem andern aufzuheben und Objektive zu schaffen, die wie die modernen symmetrischen Anastigmate auch den schwie rigsten Aufgaben, insbesondere der Reproduktions- und Momentphotographie gerecht zu werden im Stande sind. 5. Kapitel. Die Periskope. Prinzip der Konstruktion. Bistigmat. Hypergon-Doppelanastigmat. Was sind Weitwinkel? Bei der stetig fortschreitenden Verbesserung der Ob jektive gelang es zunächst den Verzeichnungsfehler (die Distorsion) aufzuheben. Wir hörten, daß die V erzeich- nung eines Quadrats entweder konvex (tonnenförmig) oder konkav (kissenförmig) ausfällt, je nachdem vor oder hinter der Linse abgeblendet wird. Verwenden wir nun statt einer Linse zwei, z. B. zwei gleich große Meniscen und blenden in der Mitte ab, so arbeiten wir gewissermaßen mit zwei Linsen, deren eine vorn, deren andere hinten abgeblendet erscheint. Dies hat zur Folge, daß die Verzeichnung der einen Linse durch die im entgegengesetzten Sinne vorhandene Verzeichnung der andern Linse aufgehoben wird, wobei gleichzeitig mit dem Verschwinden der Distorsion auch deren Begleiter scheinung, nämlich die Farbenvergrößerungsdifferenz ver schwindet. Solche Instrumente sind also verzeichnungsfrei und arbeiten orthoskopisch, wie der Fachausdruck lautet. Ihre Erfindung rührt von A. Steinheil (1865) her, Periskope, der sie Periskope nannte. Die Periskope stellen den einfachsten Typ eines symmetrischen Doppel Objektivs dar, sind aber, wie schon bei Besprechung des Fehlers der chro matischen Aberration erwähnt, mit Fokusdifferenz behaftet. Sie werden von C. A. Steinheil Söhne in den Brennweiten 9, 12 und 18 cm als billige Objektive für Handkameras noch heute fabriziert. Ihre Verschiedenheit zwischen optischer