31 stehen diverse arge Mängel wie Koma, Distorsion, Astig matismus und Bildfeldwölbung gegenüber, Fehler, die teils ihre geringe Öffnung bedingen, teils ihre Verwen dung zu anderen Zwecken als denen der Herstellung von Studien rein landschaftlichen Charakters meist vollkommen ausschließen. 4. Kapitel. Das Portraitobjektiv mit Petzvaltypus. Bauart, Vorzüge und Fehler des Petzvalobjektivs. Distorsion. Farben- Vergrößerungsdifferenz. Bildfeldwölbung und Astigmatismus. Von den im vorigen Kapitel aufgeführten Fehlern der Landschaftslinse störte in der ersten Zeit der Photogra phie kaum einer so sehr wie die an die kleine Öffnung gebundene Lichtschwäche. Wir begegnen deshalb bereits im Jahre 1840 einer optischen Konstruktion, die von dem Konstruktion Wiener Physiker Petzval berechnet und von der zu dama- Objektivs, liger Zeit noch in Wien befindlichen optischen Werkstätte von Voigtländer praktisch ausgeführt wurde. Es ist dies das sogenannte Portraitobjektiv, eine Type, die als „Portraitschnellarbeiter“ heute noch zur Herstellung von Visit- und Kabinettbildern überaus häufig in den Ateliers der Fachphotographen Anwen dung findet. Sehen wir uns das Petzvalobjekti v, wie es nach seinem Erfinder gerne genannt wird, in seiner gewöhnlichen Form (Fig. 22) an, so finden wir, daß es aus zwei Haupt teilen besteht, nämlich einer verkitteten Vorderlinse und ei ner zweifachen, unverkitteten Hinterlinse. Die Vorderlinse er kennen wir ohne weiteres als