56 Das Kopieren auf Glas, also auf eine zweite Auto chromplatte, ist jedoch ausführbar, allerdings muß man aber dabei eine merkbare Veränderung des Kolorits in den Kauf nehmen. Beim Kopieren in Kontakt müßte die Schichtseite des Originales auf die Glasseite der Autochromplatte ge legt werden, und ein scharfes Bild ist dann nur zu erhalten, wenn man mit einem Bündel paralleler Licht strahlen belichtet. Einfacher und sicherer ist es, wenn man das Kopieren in der Kamera bei durchfallender Beleuchtung des Originales vornimmt, wobei auch eine Vergrößerung oder Reduktion möglich ist. In dieser Weise erhält man zwar Farbenbilder, ob aber diese im stände sein werden, wenigstens in gewissen Fällen die Originalaufnahmen zu ersetzen, müssen erst weitere Versuche lehren. Jene vollkommene, bis in das kleinste Detail fast richtige Wiedergabe des Kolorits ist in der Kopie gewiß nicht mehr zu finden, und aus diesem Grunde wurde auch der Kopierprozeß von den Gebrüdern Lumiere gar nicht erwähnt oder empfohlen, und ver schiedenen Nachrichten zufolge sollen sie erst jetzt mit der Herstellung einer eigenen Kopierplatte be schäftigt sein. Für das Kopieren auf Papier könnte vorläufig nur ein einziger Prozeß, das sogen. Ausbleichverfabren, in Betracht kommen. Die Farben des Autochrombildes sind auch lichtecht genug, um einer selbst tagelangen Einwirkung des Sonnenlichtes zu widerstehen, aber das gegenwärtig im Handel befindliche Ausbleichpapier, Utopapier genannt, ist noch viel zu unvollkommen, um brauchbare Resultate zu liefern. Es scheint, daß das Bleichen der drei Farb stoffe unter den doch sehr dichten Bildern zu ungleich mäßig vor sich geht, und so werden namentlich die