53 schwach bläuliche Färbung erteilen, wodurch das Bild oft wesentlich an malerischer Wirkung gewinnt. Überzieht man die Glasseite mit einer Gelatine schicht, so läßt sich auf dieser auch eine Farbenretouche mit Anilinfarben anbringen. Auf der Schichtseite ist eine solche Retouche nicht ratsam, denn die Schicht verträgt in nassem Zustande kaum die Berührung mit dem Pinsel. 6. Die Resultate der Autochromplatte. Die mit der Autochromplatte hergestellten Bilder sind von überraschender Schönheit und Farbenpracht, nur fordern sie eine ziemlich kräftige Beleuchtung, da sie, wie es im Prinzip ihrer Entstehung liegt, nur von mäßiger Transparenz sind. Die Wiedergabe der Farben ist bei richtiger Exposition und passender Beleuchtung des Originales beinahe tadellos und übertrifft alle Er wartungen, die man auf Grund der gemachten Erfah rungen an eine Modifikation der Dreifarben-Photographie knüpfen konnte. Die höchsten Forderungen in dieser Beziehung stellt das Gemälde, also ein Objekt, das jederzeit mit seiner Reproduktion vergleichbar ist und dessen eigentümliche Wirkung auf den Beschauer in einer nur schwer wieder zugebenden Farbenharmonie besteht. Unbedingt notwendig ist hier die tadellose Wieder gabe neutral grauer Töne, auch wenn sie in größeren Flächen vorkommen, sowie eine korrekte Abbildung der mit viel Schwarz gebrochenen dunklen Nuancen, und daran scheiterten alle bisherigen, auf das Dreifarben- System basierten Methoden. An die Reproduktion von Gemälden konnte sich daher die bisherige Dreifarben-Photographie gar nicht heran wagen, und auch das beste dieser Verfahren — die Dreifarben-Projektion — hatte bei solchen Versuchen