5 grünen und blauen Punkten oder Linien gebildet wird. Die Grundidee dieses Verfahrens ist keineswegs neu und dürfte zuerst im Jahre 1869 von Ducos du Hauron angedeutet worden sein; später, im Jahre 1894, beschäftigte sich Prof. Joly in Dublin mit Versuchen dieser Art, die dann mit verbesserten Mitteln öfter, besonders von Brasseur, mit bestem Erfolge wiederholt wurden, die aber doch nur wenig Beachtung fanden, weil sich der Einführung dieser Methode in die Praxis scheinbar unüberwindliche Schwierigkeiten entgegen- stellten. Das Verfahren fordert nämlich die Benutzung des erwähnten dreifarbigen Rasters, einer mit transparenten, zarten, dicht aneinander liegenden farbigen Linien über zogenen Glasplatte, die einfach und wohlfeil kaum her zustellen war. Man wandte sich daher fast ausschließ lich den ungleich leichter ausführbaren, oben erwähnten Methoden mit homogenen Teilbildern zu und suchte mit großer Mühe und Ausdauer ein einfaches, praktisch brauchbares Verfahren zur Anfertigung und Vereinigung der drei Kopien, ohne die Ursache der fortwährenden Mißerfolge zu erkennen. Da gelang es zwei hervorragenden Forschern auf photographischem Gebiete, den Gebrüdern Lumiere in Lyon, eine originelle Idee zur Herstellung von Drei farben-Rasterplatten zu verwirklichen, und damit er öffnete sich der Dreifarbenphotographie ein neuer Weg, der zu einer überraschend vollkommenen Lösung des Problems der Farbenphotographie geführt hat. Mit Hilfe solcher Dreifarbenraster werden jetzt photographische Platten erzeugt, die in der Kamera exponiert und, ähnlich wie sonst behandelt, Bilder in Naturfarben ergeben. Die Ausgestaltung dieser schein bar „direkten“ Farbenphotographie forderte freilich einen bedeutenden Aufwand von Zeit und Mühe, und Schwierig-