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Will man ein Autochrombild mittels Pigment- oder Gummidruck auf Papier kopieren, so macht man die nötigen drei Teilnegative am besten durch Kopieren der nach obiger Beschreibung erhaltenen Diapositive. Ein Blick auf Tafel II zeigt, dass die von einem Autochrom diapositiv erhaltenen Teilnegative sehr viel schlechtere Resultate geben müssen, da die Farben unrein und reichlich mit Schwarz gemischt (z. B. das Weiss) wieder gegeben werden. Praktische Versuche sind dem Ver fasser allerdings nicht bekannt geworden. Warum sind die Autochrombilder so naturwahr? Wir sahen schon oben, dass die Autochromplatten sich keineswegs durch eine bisher unerreichte Sensibili sierung auszeichnen — auch die Filter unterscheiden sich in ihrer Färbung nicht von den für die additive Methode der Dreifarbenphotographie gebräuchlichen —, woher kommt nun die, wenn wir von den Weissen ab sehen, so ausserordentliche, oft geradezu verblüffende Naturtreue eines Autochrombildes? In erster Linie un zweifelhaft daher, dass beim Autochromverfahren die Farben auf additivem Wege entstehen. Beim additiven Verfahren der Dreifarbenphotographie sind die Aufnahme filter den zur Darstellung des farbigen Positivs dienenden Lichtfiltern gleich, während beim subtraktiven Verfahren die Druckfarben bekanntlich komplementär zu den Auf nahmefiltern sind. Es liegt auf der Hand, dass es ein facher ist und zu weniger Fehlern Veranlassung gibt, wenn man im Negativ- und Positivverfahren zwei gleiche