angenommen wird, so finden wir das Maximum des stereoskopischen Winkels von 15° 58'. Die möglichst weite Verschiebung eines Objekts, z. B. eines Bergkegels auf dem Monde, beträgt bei der Längenlibration von Ost nach West 15° 50', was mit dem Maximum des stereoskopischen Winkels fast identisch ist. Die Bewegung der Breitenlibration von Nord nach Süd übersteigt nie mehr als 13° 34', welche Abweichung ebenfalls innerhalb des stereoskopischen Winkefs fällt. In der Berück sichtigung obiger Gesetze liegt demnach die Möglichkeit, einen rich tigen stereoskopischen Effekt für Mondbilder zu erreichen, vorausge setzt, dass bei der photographischen Aufnahme des Mondes die Libration durch Verbindung zweier in genügend von einander ent- Fig. 47. Libration der Breite. fernten Perioden aufzunehmender Mondansichten benutzt und genau nach Berechnung verfahren wird; der praktische Versuch lehrt nämlich, dass nicht immer zwei beliebige Mondbilder, welche unter verschiede nen Lagen der Libration aufgenommen wurden, einen richtigen stereoskopischen Effekt hervorzubringen im Stande sind, man vielmehr im Voraus durch Berechnung die Epochen der Libration zu finden hat, an welchen die beiden zur Herstellung eines stereoskopischen Bildes nothwendigen Photographien aufgenommen werden müssen. Unsere Figuren 46 und 47 zeigen schematische Darstellungen der Mondschwankungen nach Ost und West, nach Nord und Süd. In Fig. 46 A sehen wir bei L ein Stück von der uns abgewendeten westlichen Seite des Mondes infolge der Längenlibration hervorkommen, welches in Fig. A‘ wieder verschwunden ist, um durch Gegenschwan-