418 Die photographische Technik für wissenschaftliche Zwecke. graphischen Abbildungen hier nur in geeigneter Weise die Thätigkeit des Künstlers. a) DIE PHOTOXYLOGRAPHIE. Aufgabe der Photoxylographie ist es, das photographische Bild auf den präparirten Holzstock zu übertragen oder auf demselben direkt mittels der Kamera aufzunehmen. Die Uebertragung kann in verschiedener Weise geschehen. Entweder man zieht von einem posi tiven Glasbilde das Kollodiumhäutchen unter angesäuertem Wasser ab und klebt solches mit der Bildseite nach unten auf einen mit Ter pentinöl eingeriebenen Holzstock, lässt dasselbe gründlich auftrocknen, um es später wieder mit einem Bällchen in Aether getränkter Watte zu entfernen; das Kollodiumhäutehen löst sich auf, während das metallische Silberbild auf dem Holze haften bleibt und von dem Xylographen auf gewöhnliche Weise bearbeitet werden kann. In der Uebertragung von Photographien auf Holz hatte Leth in Wien sich besonders bekannt gemacht (Fig. 370). Wiederum ist es die Chromgelatine, welche die Grundlage dieser Methode bildet. Eine wohlgeputzte Glastafel wird nämlich mit einer Mischung von: 2 Gramm doppeltchromsauerem Kali, 11/2 „ Gummi arabicum, 3 » Honig, 100 „ destillirtem Wasser gleichmässig überzogen, rasch im dunkeln Raume getrocknet und unter einem Glaspositv in der Sonne 20 Sekunden bis 2 Minuten, im Schatten 3 Minuten bis 2 Stunden, je nach der herrschenden Lichtkraft, exponirt. Wieder in das Dunkelzimmer gebracht, wird das Bild mittels sogenannten Einstäubens entwickelt. Das gewählte Staub farbenpulver wird mit einem breiten weichen Haarpinsel über die belichtete Fläche hin und her geführt, wobei das Pulver an den un belichtet gebliebenen Stellen haften bleibt, während es über die be- lichteten Stellen hinweggleitet. Die hinlänglich entwickelte Bildplatte wird nun mit gewöhnlichem Roh-Kollodium übergossen, und nach Verdunstung des Aethers in einem stark mit Salpetersäure versetzten Wasserbade (1NO auf 20 HO) vom Glase losgelöst. An dem Kollodium häutchen hängt nun das Staubbild, welches mit Leichtigkeit in einem mit Zuckerwasser (1 : 10) gefüllten Becken auf den Holzstock zu über tragen ist. Nach Trocknung des Häutchens wird dieses durch Alkohol äther entfernt, wodurch die Holzfaser sehr wenig in Mitleidenschaft gezogen wird. Genauigkeit der Zeichnung, sowie die Uebertragung